Wegen hoher EnergiepreiseErste Möbelhäuser montags geschlossen

Montags geschlossen. Das steht neuerdings an den Türen der Möbelhäuser Ehrmann in der Pfalz, in Baden und in Trier. Grund sind die gestiegenen Energiekosten, die in den großen Geschäften mit Tausenden Lämpchen und Lichtern finanziell besonders zu Buche schlagen. Auch andere Unternehmen führen einen Schließtag ein.
Möbelhaus-Chef Ehrmann: „Wir hoffen, dass wir keine Kunden verlieren.“
„Wir wollen mit dem Schließtag unseren Energieverbrauch um zehn Prozent reduzieren“, sagt Firmenchef Horst Ehrmann. So solle der extreme Anstieg der Energiepreise ausgeglichen werden. „Damit wir unsere Verkaufspreise stabil halten können.“
Es ist ein Einschnitt. Das weiß auch Ehrmann. „Wir hoffen, dass wir keine Kunden verlieren.“ Im Vorfeld zum Start am Montag sei die Resonanz „durchweg positiv“ gewesen. „Viele Leute sagen, sie finden es gut, dass wir Energie sparen. Außerdem ist es für sie von Vorteil, wenn sie ihre Möbel auch in der Zukunft zum Preis von 2022 bekommen“, sagt der Unternehmenschef. Aber klar sei auch, dass sich „der ein oder andere kurz geärgert“ habe, wenn er am Montag vor verschlossenen Türen stand.
Dass montags zu sei, gelte nun konsequent an allen Standorten von Möbel Ehrmann in Landau, Frankenthal, Trier, Herxheim sowie in Reilingen, Bruchsal und Rastatt (Baden-Württemberg).
„Wir haben das erstmal terminiert bis zum Ende der Heizsaison Ende April. Aber wir können uns sehr gut vorstellen, dass wir auch dann in Folge dabei bleiben“, sagt Ehrmann, dessen Unternehmen rund 700 Mitarbeiter zählt. „Die Zahl der Mitarbeiter bleibt stabil.“ Auch sonst ändert sich für sie - abgesehen von den Öffnungszeiten - nichts.
Firmen in Möbelbranche führen Schließtag ein
Ehrmann ist nicht das einzige Unternehmen, das einen Schließtag umsetzt. Es gebe weitere Firmen meistens in der Möbelbranche, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Südwest für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Thomas Scherer.
Gerade in Möbelhäusern auf großer Fläche könne man so bei Stromkosten für Heizen und Beleuchtung „einiges“ einsparen.
„Die Energiekosten machen dem Handel sehr zu schaffen. Wir haben Händler, bei denen haben sich die Energiekosten verzehnfacht. Das ist schon Wahnsinn“, so Scherer Für nicht alle sei es aber sinnvoll, einen kompletten Tag zu schließen. Es gebe auch etliche, die ihre Öffnungszeiten verkürzten: „Sie machen eine halbe Stunde oder eine Stunde später auf und machen eine halbe Stunde oder eine Stunde früher zu.“
Jedes Haus entscheide das für sich. „Es gibt da keine allgemeingültige Regelung, weder für Branchen noch für Zeiten“, sagt Scherer. Er habe den Eindruck, dass die Umsetzung von verkürzten Öffnungszeiten bisher eher nur vereinzelt passiere. „Die Pläne waren eigentlich umfassender, als momentan die Umsetzung ist.“ Aber etliche würden ihre Pläne noch „nach und nach umsetzen“.
Mitarbeiter bei Möbel Ehermann happy über geänderte Öffnungszeiten
Auch wenn Möbel Ehrmann montags geschlossen hat, gearbeitet wird auch an diesem Tag: Das Möbelhaus bietet Beratungen an - beim Kunden oder online, aber eben nicht im Geschäft, wie der Chef sagt.
Bei den Mitarbeitern seien die geänderten Öffnungszeiten gut angekommen. „Sie haben jetzt zusammenhängend zwei Tage frei.“ Und an den verbleibenden fünf Tagen könnten sie Kunden dann auch intensiver beraten.
15 Prozent an Energie habe man bei Ehrmann schon eingespart, etwa indem in Schaufenstern Lichter und an Gebäuden Leuchtreklame ausgeschaltet worden seien. Außerdem schalte man konsequent in den Häusern erst dann das Licht ein, wenn sie öffneten.
Trotz Energiesparen: Händler müssen auf „Wohlfühlatmosphäre“ achten
Ehrmann hat nach eigenen Angaben zehn Verkaufs- und sechs Logistikstandorte. Mit dem nun geschlossenen Montag erhoffe man sich aufs Jahr betrachtet Einsparungen in Höhe von „einer deutlich sechsstelligen Summe»“ Abgesehen von dem Geld sei es auch grundsätzlich wichtig, Ressourcen zu sparen. „Das können wir als Möbelhandelsunternehmen leichter als andere“, sagt Ehrmann.
Nach Einschätzung von Verbandschef Scherer sind Lösungen zum Ausgleich der gestiegenen Energiepreise für den Handel schwierig. „Man muss immer einen Mittelweg finden“, sagt er. Die Händler versuchten, nicht die kompletten Erhöhungen an den Kunden weiterzugeben. Beim Energiesparen gehe aber auch nicht alles. Wenn die Heizung zu sehr runtergedreht werde, gebe es keine „Wohlfühlatmosphäre“ mehr. „Und da hat der Kunde dann keine Lust, großartig etwas einzukaufen oder sich dort länger als notwendig aufzuhalten.“ (dpa/aze)
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