"Dieser Krieg wird nur Verlierer kennen“Sorge um Mitarbeiter: So reagieren deutsche Unternehmen mit Standorten in der Ukraine und Russland
Viele deutsche Firmen, wie das Softwareunternehmen SAP oder der Aachener Süßwarenhersteller Lambertz, sind vom Krieg in der Ukraine betroffen. Sie beschäftigen Mitarbeiter in Büros oder Produktionen in der Ukraine oder Russland. Viele Unternehmen haben aus Sicherheitsgründen ihre Standorte bereits geschlossen.
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Unternehmen schließen ihre Standorte
Viele deutsche Unternehmen stellen sich derzeit die Frage, wie sie auf den Krieg in der Ukraine reagieren. Immer mehr deutsche Unternehmen stoppen ihre Produktion vor Ort oder schließen ihre Büros. Rund 2.000 Unternehmen mit deutscher Beteiligung sind laut der der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer vor Ort aktiv.
Mit Blick auf die geschlossenen Werke sagte Oliver Hermes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft: „Das ist ein schwarzer Tag für Europa. Dieser Krieg wird nur Verlierer kennen.“ Der Verband bemüht sich seit 70 Jahren um den Aufbau wirtschaftlicher Beziehungen mit Osteuropa. „Die Erfolge dieser Arbeit werden heute massiv infrage gestellt“, so Hermes.
Unter anderem Lambertz, Henkel und Deutsche Telekom betroffen
Zu den deutschen Unternehmen mit Standorten in der Ukraine oder Russland zählt unter anderem der Süßwarenproduzent Lambertz. Denn anders als in Deutschland wird Lebkuchen in Russland und der Ukraine das ganze Jahr über gegessen. Für den Hersteller sind beide Länder wichtige Absatzmärkte. Die Lieferung in die Ukraine wurde sofort eingestellt. Das berichtet Hermann Bühlbecker, Inhaber von Lambertz, im Interview mit RTL. Wie sich die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland entwickeln würden, sei bisher unklar. Eine These könne er noch nicht wagen. Um vor Ort den Verkauf zu organisieren, hat der Hersteller ein Vertriebsbüro in Moskau, dieses würde bis auf weiteres wie gewohnt weiterlaufen.
Auch der Großhändler Metro beschäftigt einige Mitarbeiter sowohl in der Ukraine, als auch in Russland. Das Unternehmen hat 16 seiner 26 Märkte am Donnerstag in der Ukraine geschlossen und seine Mitarbeiter gebeten, zuhause zu bleiben, berichtet die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Zu den geschlossenen Filialen zähle auch der Markt in Mariupol an der Grenze zu Russland. „Wir haben Mitarbeiter und Familien von dort in sichere Regionen des Landes evakuiert“, so ein Metro-Sprecher. Insgesamt beschäftigt die Metro 3400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ukraine .
Für den Konsumgüterkonzern Henkel arbeiten in vier Produktionsstätten rund 600 Mitarbeitende in der Ukraine. Sie verfolgten die Lage in der Ukraine „mit großer Sorge“, so das Unternehmen auf RTL-Anfrage. Am Donnerstagmorgen hat Henkel bereits alle Standorte in der Ukraine geschlossen." „Wir stehen in engem Austausch mit dem lokalen Krisenteam vor Ort, um alle notwendigen Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen.“

„Wir werden im Notfall unsere Arbeit verlagern müssen"
Auch das Softwareunternehmen SAP habe sein Büro am Donnerstagmorgen in Kiew geschlossen. „Wir sind in engem Kontakt mit unseren Mitarbeitern“, so das Unternehmen. „Wir haben Sicherheitsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter ergriffen, die wir ständig der aktuellen Situation anpassen“, heißt es weiter in einem Statement von SAP.
Auch die Deutsche Telekom träfe derzeit Maßnahmen für die rund 2.000 Mitarbeiter am Standort in St. Petersburg und erwäge einen Abzug des Personals. "Wir müssen uns überlegen, wie wir mit den Menschen in der Region umgehen", sagte Firmenchef Tim Höttges. Dazu gehöre auch die Frage, ob die Telekom Visa anbiete. Dann könnte die Arbeit teilweise verlagert werden, sagte der Konzernchef. Die Mitarbeiter in Russland arbeiten unter anderem für die IT-Tochter T-Systems und sind für die Planung und Dokumentation des Glasfaserausbaus zuständig. „Wir werden im Notfall unsere Arbeit verlagern müssen, nach Indien, in osteuropäische Länder, wo wir Standorte haben, oder auch nach Deutschland, daran arbeiten wir mit einem Krisenstab momentan.sagte Höttges. (zre)
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