Modehandel in der KrisePeek & Cloppenburg Düsseldorf beantragt Schutzschirmverfahren

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Die Einzelhandelskette Peek & Cloppenburg aus Düsseldorf versucht sich im Schutzschirmverfahren neu aufzustellen.
imageBROKER | Karl F. Schöfmann, picture alliance
von Aristotelis Zervos

Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) hat beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt und will sich neu aufstellen. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet, betont das Unternehmen.

67 P&C-Häuser und rund 6.800 Beschäftigte von Umstrukturierung betroffen

„Das Luxussegment und der Discountbereich funktionieren noch, aber in der Mitte bricht das Geschäft weg“, erklärt P&C-Manager Thomas Freude im Gespräch mit der „Wirtschaftswoche“. „Das gilt sogar für das Onlinegeschäft, mit dem kaum ein Bekleidungshändler Geld verdient, auch P&C nicht.“

Für den Manager steht fest: Das Management muss jetzt gegensteuern und das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.

Das Schutzschirmverfahren betrifft die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, zu der die Unternehmenszentrale sowie 67 P&C-Häuser mit insgesamt rund 6.800 Beschäftigten gehören, erklärt Thomas Freud im Gespräch mit der „Wirtschaftswoche“. 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Zentrale beschäftigt, 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 67 Verkaufshäusern.

Nicht betroffen von dem Schutzschirmverfahren ist das internationale Geschäft und Tochtergesellschaften wie Anson’s.

P&C plant keine Filialschließungen

Der Geschäfts- und Verkaufsbetrieb der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf wird im Schutzschirmverfahren uneingeschränkt fortgesetzt, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung.

„Unsere Verkaufshäuser bleiben geöffnet. Auch während des Schutzschirms stehen wir unseren Kundinnen und Kunden wie bewährt mit einem umfangreichen Sortiment an allen unseren Standorten zur Verfügung. Auch der Online-Shop der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf ist natürlich weiterhin Teil des Geschäftsmodells und unverändert erreichbar“, sagt P&C-Geschäftsführer Thomas Freude.

Außerdem sei eine Schließung von Häusern nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt. Allerdings werden Maßnahmen zur erforderlichen Anpassung der Profitabilität und Rahmenbedingungen einzelner Standorte geprüft.

Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf hat am Freitag die rund 6.800 Beschäftigten darüber informiert, dass die Löhne und Gehälter in den kommenden drei Monaten von der Agentur für Arbeit übernommen werden.

Hinweis: In Deutschland gibt es zwei rechtlich und wirtschaftlich unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit ihren Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg. Das beantragte Schutzschirmverfahren betrifft die Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf.

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