Nächste ÜberraschungBauzinsen sinken wieder

Um die Inflation zu bekämpfen, hat die Europäische Zentralbank bereits mehrmals den Leitzins angehoben, er liegt inzwischen bei zwei Prozent. Die Folge: Zinsen bei Banken und Sparkassen für Kredite schossen in die Höhe. Doch jetzt gibt es zumindest für Bauzinsen eine leichte Entwarnung: Sie sinken im November deutlich. Aktuell sind wieder Zinssätze unterhalb der Drei-Prozent-Marke möglich, hat eine Auswertung von Check24 ergeben.
Günstigste Zins für Baukredit liegt bei 2,98 Prozent
Die Auswertung des Vergleichsportals Check24 zeigt: Für eine Baufinanzierung in Höhe von 300.000 Euro liegt der günstigste Sollzins bei 2,98 Prozent. Die teuerste Bank bietet einen Sollzins in Höhe von 5,17 Prozent. Das bedeutet einen relativen Zinsunterschied von 73 Prozent und eine um 550 Euro höhere Rate pro Monat beim teuersten Institut.
Verglichen wurden 129 Baufinanzierungsangebote für eine Darlehenssumme in Höhe von 300.000 Euro bei einer Anfangstilgung von drei Prozent, einer zehnjährigen Zinsbindung sowie einem Beleihungsauflauf unter 60 Prozent. Der niedrigste Sollzinssatz liegt bei 2,98 Prozent (Stadtsparkasse München), der höchster Sollzinssatz bei 5,17 Prozent (Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck).
„Wir sehen temporär eine Abwärtsbewegung bei den Bauzinsen" , sagt Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24. „Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen sind seit ihrem Höchststand um 60 Basispunkte gefallen. Sie gelten als Hauptindikator für die Bauzinsentwicklung. Gleichzeitig sind die Zinsunterschiede für einzelne Finanzierungsvorhaben gravierend. Banken reagieren in der aktuellen Phase sehr unterschiedlich. Mit einem Vergleich können Verbraucher*innen monatliche Mehrkosten von Hunderten Euro vermeiden, wenn sie so das günstigste Angebot am Markt finden."
Immobilienkäufer leihen im Schnitt zehn Prozent geringere Kreditsummen
Die Check24-Auswertung zeigt außerdem: Immobilienkäufer leihen sich im Schnitt 235.000 Euro von der Bank. Das sind zehn Prozent weniger als im Juni. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2021 sind die durchschnittlich benötigten Kreditsummen aktuell um 21 Prozent niedriger. Gleichzeitig müssen Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Raten zahlen.
„Die durchschnittliche Monatsrate ist von 900 Euro im ersten Quartal um 17 Prozent auf 1.050 Euro angestiegen“, sagt Ingo Foitzik. „Die höheren Monatsraten spiegeln die drastisch gestiegenen Finanzierungskosten nur zum Teil wider. Verbraucherinnen und Verbraucher haben ihre Anfangstilgung von durchschnittlich 4,5 Prozent auf 3 Prozent angepasst, um die Baufinanzierung noch bezahlbar zu gestalten. Das verlängert die Laufzeit und die Restschuld am Ende der Zinsbindung fällt höher aus.“ (aze)
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