Kleine Firma nach Tochter Kenzie benannt
Mutter eines autistischen Mädchens bekommt Ärger mit dem mächtigsten Luxuskonzern der Welt

Die Mutter eines autistischen Mädchens macht sich erfolgreich selbstständig - und bekommt Ärger mit dem mächtigsten Luxuskonzern der Welt. Ihre kleine Firma „Kenz Beauty“ benennt sie nach ihrer Tochter Kenzie – und nur kurze Zeit nach der Gründung erhält sie unfreundliche Post von Kenzo.
Inspiriert durch das Schicksal ihrer Tochter

Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) ist der weltweite Branchenführer der Luxusgüterindustrie und hat den französischen Unternehmer Bernard Arnault zum reichsten Mann der Welt gemacht. Eine junge Unternehmerin aus Australien hat sich nun auf Instagram zu Wort gemeldet: Das börsennotierte Unternehmen schikaniere sie – alles nur wegen des Namens.
„Kenz Beauty“ nennt Jungunternehmerin Rim Daghmash ihr kleines Startup – zu Ehren ihrer Tochter Kenzie. „Ich nannte mein Unternehmen Kenz Beauty, was übersetzt Schatz der Schönheit bedeutet. Denn Kenzies Schönheit ist nicht von dieser Welt, autistische Kinder sind so schön", erklärt die Mutter auf ihrer Unternehmenswebsite.
Ihre Tochter leidet an Autismus. Im Alter von zwei Jahren bekam sie die Diagnose. Mutter Daghmash zögerte nicht lang: Sie kündigte ihren Job, um sich voll und ganz um ihre Tochter kümmern zu können.
Anschließend postet die junge Mutter regelmäßig auf Instagram, um über die Entwicklungsstörung aufzuklären. Mittlerweile folgen ihr auf der Plattform fast 200.000 Menschen.
Nicht mal ein Jahr später gründet die Influencerin ein eigenes Unternehmen, inspiriert durch ihre marokkanischen Wurzeln und ihrer Tochter.
“Es ist ein ungleicher Kampf”
Doch nach dem erfolgreichen Start des Unternehmens erhält die Mutter Post - und die hat es in sich: Es kommt ein Schreiben aus der Rechtsabteilung der Marke Kenzo. Das Modeunternehmen ist eine von 75 Luxusmarken, die zum multinationalen Konzern Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH) gehören, der sich im Besitz des reichsten Mannes der Welt, Bernard Arnault, befindet.
In dem Schreiben hieß es, die Marke „Kenz Beauty“ ähnele zu sehr der Modemarke Kenzo. Es folgte eine Aufforderung zur Namensänderung und dem Einstellen des Produktverkaufs über die Website. "Ich denke, es ist Mobbing. Ich denke, es ist nur ein großer Konzern, der ein kleines Unternehmen schikaniert. Wir sind keine Bedrohung für sie, wir sind nur ein kleiner Startup, ein Familienunternehmen“, äußert sich Daghmash im Gespräch mit „A Current Affair“.
Die junge Unternehmerin ist bestürzt darüber, dass ein international renommiertes Unternehmen wie Kenzo das Bedürfnis habe, diese Art von Maßnahmen zu ergreifen. "Ein fünfjähriges Kind kann den Unterschied zwischen Kenzo und Kenz Beauty erkennen. Es sind zwei völlig verschiedene Namen. Unsere Marke, unsere Logos, unsere Produkte sind unterschiedlich."
Laut Patentanwältin Sharon Givoni gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Firmennamen, die es Daghmash ermöglichen würden, sich gegen die Forderungen von Kenzo zu wehren. Allerdings nur, wenn sie sich die Anwaltskosten leisten könne, sagt die Anwältin im Interview mit „A Current Affair“.
Ein Kampf wie David gegen Goliath
Das Luxusunternehmen LVMH verfüge jedoch über nahezu unbegrenzte Ressourcen, wenn es zu einem Rechtsstreit käme. Für eine junge Start-Up-Gründerin wie Rim Daghmash könnte das zum Ruin führen.
In einer Erklärung des Unternehmens an „A Current Affair“ sagte ein Sprecher von Kenzo, dass "Gespräche mit Kenz Beauty bereits eingeleitet wurden“. Man sei bereit, eine „gütliche Einigung zu erzielen, die die Interessen beider Seiten wahrt“.
Für die junge Australierin würde die Möglichkeit, den Namen Kenz Beauty zu verlieren, vom Kernthema ihres Unternehmens ablenken: Es gehe ihr nicht um den finanziellen Gewinn, sondern darum, der Welt zu sagen, dass autistische Kinder schön sind. Das sei der Grund, warum sie mit all dem angefangen habe.
"Ich bin sehr verärgert, weil ich mein Herz und meine Seele in dieses Geschäft gesteckt habe. Ich möchte nur, dass sie mich in Ruhe lassen.“
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