Erst nach mehreren Wochen aufgefallen

Gigantischer Datenklau bei T-Mobile: 37 Millionen Kunden betroffen

T-Mobile-Filiale in Downtown L.A., im Dezember 2016.
T-Mobile-Filiale in Downtown L.A.
Frank Duenzl, picture alliance

Hacker haben sich Zugriff auf Daten von rund 37 Millionen Kunden der Telekom-Tochter T-Mobile US verschafft. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Der Mobilfunkkonzern muss sich jetzt aber unangenehme Fragen stellen lassen. Zum Beispiel, warum der Datenklau erst nach mehreren Wochen aufgedeckt wurde.

Cyber-Attacke erst nach sechs Wochen festgestellt

Die Cyber-Attacke wurde bereits am 5. Januar festgestellt. Mit Hilfe externer Experten sei die Quelle des Angriffs gefunden und dieser innerhalb eines Tages nach Bekanntwerden gestoppt worden. Die Untersuchungen liefen noch, derzeit gebe es aber keine Hinweise, dass es gelungen sei, ins System oder Netzwerk einzudringen.

Dennoch schloss der zum Bonner Telekom-Konzern gehörende US-Mobilfunker nicht aus, dass durch den Vorfall, der um den 25. November begonnen habe, hohe Kosten entstehen könnten.

Allerdings geht es den Angaben des Unternehmens zufolge nicht um hochsensible Kundendaten. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien möglicherweise Telefonnummern, Geburtsangaben und Rechnungsadressen erbeutet worden, aber keine Passwörter, Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern.

Nach den bisherigen Untersuchungen seien Kundenkonten und Finanzdaten nicht direkt in Gefahr geraten, so T-Mobile. „Es gibt derzeit keine Beweise dafür, dass der bösartige Akteur in der Lage war, in unsere Systeme oder unser Netzwerk einzudringen oder sie zu kompromittieren", erklärte ein Sprecher. Die Ermittlungen dauerten aber an.

T-Mobile wiederholt Opfer von Cyber-Kriminellen

Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren bereits wiederholt ins Visier von Cyber-Kriminellen geraten. 2021 wurde T-Mobile Opfer eines Angriffs, bei dem nach damaligen Angaben des Unternehmens Daten von mehr als 40 Millionen ehemaligen Kunden und Kaufinteressenten in die Hände von Hackern gerieten. 2015 wurden bei einem Angriff auf die Server eines Dienstleisters sensible Daten von über 15 Millionen Kunden von T-Mobile abgegriffen.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" eröffnete die US-Branchenaufsicht FCC ein Ermittlungsverfahren wegen des aktuellen Datenklaus. Weder die Behörde noch T-Mobile waren zunächst für einen Kommentar zu erreichen. Das Unternehmen ist mit 110 Millionen Kunden die Nummer drei der US-Mobilfunkbranche.

Die Aktien von T-Mobile fielen im nachbörslichen US-Handel zunächst um gut zwei Prozent. (dpa/rts/aze)

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