Chefs der Wirtschaftsforschungsinstitute DIW und IW fordernEnergiepauschale auch für Rentnerinnen und Rentner

Freezing old people in Europe. The senior woman in bed at home. Payment for heating in winter. The gas crisis has led to an increase in gas prices
Auch Rentnerinnen und Rentner sollen die Energiepauschale erhalten.
Marina113, iStockphoto

Die Chefs der Wirtschaftsforschungsinstitute DIW und IW fordern, dass die geplante Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro auch für Rentner gilt. Die in einem Entlastungspaket der Ampel-Koalition vorgesehene einmalige Pauschale dürften nicht nur Erwerbstätige bekommen, sagten die Ökonomen in der „Rheinischen Post“.

„Es gibt keinen Grund, die Rentnerhaushalte davon auszunehmen“

„Die Energiepauschale ist ein sehr gutes Instrument. Allerdings sollte es nicht nur Beschäftigten, sondern allen Menschen zugutekommen“, zitiert die Zeitung den Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. Auch sei das Instrument noch nicht stark genug. „Es sollte deutlich erhöht werden, denn über die kommenden zwei Jahre werden die zusätzlichen Energiekosten der meisten Menschen die 300 Euro um ein Vielfaches übersteigen.“

Ähnlich äußerte sich der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther: „Es gibt keinen Grund, die Rentnerhaushalte davon auszunehmen.“

Auch die Seniorenverbände von Gewerkschaften fordern mit Blick auf steigende Energiekosten Entlastungen für Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionäre.

Seniorenverbände fordern ebenfalls Energiepauschale

Die geplante Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro dürfe nicht nur an Erwerbstätige gezahlt werden, sagte Klaus Beck, Bundesseniorenbeauftragter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Bei den geplanten Entlastungspaketen ist ein Viertel der Bevölkerung einfach hinten runtergekippt worden", sagte er. Es sei dringend erforderlich, dass die geplante pauschale Entlastung auch für Pensionäre, Rentnerinnen und Rentner gezahlt werde.

Den Verweis darauf, dass die Renten zum 1. Juli um mehr als fünf Prozent steigen, zähle nicht. „Hubertus Heil tritt mit diesem Argument den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland kräftig vors Schienbein. Die Rentenerhöhung ist gesetzlich festgelegt, sie orientiert sich an den Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre." Im Deutschen Gewerkschaftsbund sind den Angaben nach rund 1,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner organisiert.

Die Vorsitzende der Bundesseniorenleitung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Annegret Pawlitz, sagte dem RND: „Viele Rentnerinnen und Rentner leben in ländliche Regionen und sind besonders stark von den steigenden Treibstoff- und Energiepreisen betroffen. Die pauschale Entlastung muss dringend kommen."

Mit umfangreichen und milliardenschweren Entlastungen für die Menschen in Deutschland reagiert die Koalition auf die stark gestiegenen Energie- und Spritpreise. Eine Maßnahme ist die Energiepauschale. Bisher ist vorgesehen, dass jeder einkommensteuerpflichtige Erwerbstätige, der in den Steuerklassen 1 bis 5 einsortiert ist, eine Pauschale von einmalig 300 Euro brutto bekommt. Das Geld soll vom Arbeitgeber als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt werden, bei Selbstständigen wird stattdessen die Steuer-Vorauszahlung gesenkt. Die Pauschale unterliegt der Einkommensteuer. (dpa/aze)

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