Kein Omakuchen mehr

Kuchentratsch ist insolvent

Katharina Meyer (l.) und Anna Bründermann aus München präsentieren mit "Kuchentratsch" eine Backstube in der Seniorinnen und Senioren leckere Kuchen backen. Verkauft werden diese über den Kuchenversand deutschlandweit an Privatpersoenen. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.
Katharina Meyer (l.) und Anna Bründermann aus München präsentieren "Kuchentratsch".
MG RTL D / Bernd-Michael M, MG RTL D / Bernd-Michael Maurer, Kuchentratsch
von Aristotelis Zervos

Für Carsten Maschmeyer war die Beteiligung an Kuchentratsch ein "Herzensinvestment". Bekannt wurde die Firma durch den Auftritt von Gründerin Katharina Mayer bei "Die Höhle der Löwen". Die Idee: Senioren backen und bessern ihre Rente auf, Kuchenfans können Omas oder Opas Kuchen online bestellen. Jetzt das Aus: Kuchentratsch musste Insolvenz anmelden.

Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl beteiligen sich mit 100.000 Euro an Kuchentratsch

Vor knapp 8 Jahren entstand die Idee zu Kuchentratsch: Bei dem sozialen Start-up aus München backen Senioren frischen Kuchen, auch Omakuchen genannt. „Leben lebenswerter machen“, lautet das Ziel der Gründerin Katharina Mayer. „Zum Einen das Leben der Senior:innen, indem sie bei Kuchentratsch einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen, Teil einer Gemeinschaft werden und gleichzeitig ihre Leidenschaft für's Backen ausleben können“, erklärt das Unternehmen. „Zum Anderen das aller Kuchenliebhaber:innen, die in den Genuss der backfrischen Omakuchen kommen und diesen ganz bequem und einfach über den Online-Shop bestellen können.“

Eigentlich fand das Konzept Anklang: Neben Löwen-Juror Carsten Maschmeyer beteiligte sich im Jahr 2018 auch seine Kollegin Dagmar Wöhrl mit 100.000 Euro am Start-up, im Gegenzug erhielten die beiden Löwen-Investoren zehn Prozent der Firmenanteile. Weitere Investoren konnten überzeugt werden, das Unternehmen erhielt für die Idee Preise.

Der Erfolg bliebt nicht aus: Bis zu 800.000 Euro Umsatz machte Kuchentratsch laut eigenen Angaben im Jahr 2021. Verkauft wurden nicht nur Omakuchen und Torten, sondern auch Kleingebäck, Backmischungen und Kochbücher.

Rund 80 Beschäftigte von Insolvenz betroffen

Doch ein Start-up muss wachsen und das Ende kam ziemlich plötzlich. „Wir hatten dieses Jahr eine Crowdinvestkampagne gestartet, um die Finanzierungslücke für geplante Investitionen, vor allem für den Ausbau einer Erlebnisbackstube zu schließen. Die insgesamt angespannte Lage in der Wirtschaft hat auch uns geschadet und die Kampagne war nicht so erfolgreich wie nötig“, erklärt das Unternehmen auf Instagram die Situation. Eine Einigung mit einem neuen möglichen Investor scheiterte.

Die Kuchentratsch-Pleite trifft nicht nur Kuchenfans hart. Auch rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. (aze)

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