Wegen E-Autos

Autozulieferer Schaeffler baut 1.300 Stellen ab

 Im Industriegebiet Star Park ,nördlich der Stadt Halle Saale an der Autobahn A14 startet der Autozulieferer Schaeffler sein neues Europa-Logistikzentrum . Das Logistikzentrum für Autoersatzteile dient auch als Zentrallager für Deutschland,Österreich und die Schweiz. Symbolbild mit Schaeffler-Logo für die Schaeffler Group. *** The automotive supplier Schaeffler is starting its new European Logistics Center in the Star Park industrial estate north of the city of Halle Saale on the A14 motorway The logistics center for automotive spare parts also serves as the central warehouse for Germany, Austria and Switzerland Symbol image with Schaeffler logo for the Schaeffler Group
Autozulieferer Schaeffler baut rund 1.000 Stellen in Deutschland ab.
www.imago-images.de, IMAGO/Lutz Winkler, IMAGO/Lutz Winkler

Der Industriekonzern Schaeffler muss Personal abbauen, den Großteil in Deutschland. Dabei geht es dem fränkischen Unternehmen nicht schlecht. Allerdings fordert das zukübtige Aus von Verbrennermotoren offenbar die ersten Opfer.

Transformationsprogramm von Schaeffler kostet bislang 5.700 Jobs

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler baut bis 2026 insgesamt 1.300 weitere seiner knapp 83.000 Stellen ab, davon 1.000 in Deutschland. Das Unternehmen begründete die Maßnahme am Dienstag mit einer schneller als erwartet voranschreitenden Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität. Es ist das zweite Transformationsprogramm innerhalb kurzer Zeit bei dem fränkischen Konzern. 2020 hatte er den Abbau von 4.400 Stellen bekanntgegeben. Werksschließungen seien diesmal nicht beabsichtigt.

Von den Stellenstreichungen, die bis 2026 sozialverträglich umgesetzt werden sollen, sind nach Angaben des Unternehmens vor allem die drei Standorte Herzogenaurach, Bühl in Baden und Homburg im Saarland. Drei Viertel der wegfallenden Stellen kämen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung von Teilen für Verbrennerantriebe oder aus Zentralfunktionen. Das Programm wird nach Angaben von Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld 130 Millionen Euro kosten und soll ab 2026 im Jahr 100 Millionen Euro einsparen.

Elektroantrieben gehört die Zukunft

Die Transformation hin zu Elektroantrieben gehe viel schneller als vor kurzem angenommen - getrieben vor allem von Entwicklungen in China und in den USA, sagte Rosenfeld. Deshalb müssten Überkapazitäten in diesem Bereich abgebaut werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig komme der Aufbau neuer Technologien voran. Rosenfeld nannte ein neues Zentrallabor in Herzogenaurach, ein Wasserstoffzentrum sowie ein Zentrum für E-Mobilität als Beispiele.

Der Auftragseingang bei Lösungen für die E-Mobilität übertreffe die Erwartungen deutlich, sagte er. Derzeit stünden Aufträge im Wert von 4,7 Milliarden Euro in den Büchern. Geplant seien 2 Milliarden bis 3 Milliarden gewesen. Insgesamt sei das dritte Quartal gut gelaufen, vor allem dank guter Geschäfte im Bereich Industrie. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach um 20,2 Prozent.

Für das Gesamtjahr bleibt Schaeffler bei seiner Prognose eines Umsatzwachstums von sechs bis acht Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Anstieg um 9,7 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro geschafft. Nach drei Quartalen liegt Schaeffler in diesem Jahr bei 11,8 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten sank zugleich von 962 Millionen auf 813 Millionen Euro. (dpa/aze)

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