21 Bitterschokoladen im Öko-TestLindt versagt, Discounter siegt! Der große Schokoladen-Test
Welchen Preis hat unsere Schokolade?
Diese Frage stellt Öko-Test – und meint damit nicht das Schild im Supermarkt. Denn Kinderarbeit im Kakaoanbau ist noch immer ein großes Problem. Was tun die Hersteller dagegen, und geht bei den Inhaltsstoffen von Bitterschokolade alles mit rechten Dingen zu? Das sind die Ergebnisse!
Schokoladen-Hersteller tragen Verantwortung
21 Bitterschokoladen mit einem Kakaoanteil zwischen 66 und 75 Prozent, zehn davon mit Bio-Siegel, hat Öko-Test ins Labor geschickt. Außerdem bat das Magazin die Anbieter um Auskunft zu ihrer Verantwortung als Unternehmen: Kennen sie die Lieferkette bis zum Ursprung der verwendeten Kakaobohnen in westafrikanischen und lateinamerikanischen Ländern? Kümmern sie sich darum, dass sich beim Thema Kinderarbeit etwas ändert? Tragen sie zu einem existenzsichernden Einkommen der Bäuerinnen und Bauern bei?
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Lindt zeigt sich „zugeknöpft“
Die Hersteller gaben sich hier mal mehr, mal weniger transparent. Die „zugeknöpfte“ Reaktion von Lindt & Sprüngli enttäuschte Öko-Test besonders: Das Unternehmen gab nicht einmal die Ursprungsländer des Kakaos an. Der allgemeine Nachhaltigkeitsbericht ohne Bezug zum Produkt, der Lindt Excellence Mild 70 % Cacao Edelbitter Mild, reicht dem Test-Team nicht. Außerdem fand das Labor erhöhte Gehalte von Mineralölbestandteilen in der Schokolade. Das Gesamturteil lautet deshalb „Ungenügend“.
Auch die Best Moments Edelbitter- Schokolade, 74 % Kakao von Penny wird mit der Note sechs abgestraft. Sie ist zwar im Punkt soziale Verantwortung „befriedigend“, enthält aber ebenfalls in erhöhtem Maße Mineralölbestandteile. Darunter sogenannte MOAH, unter denen sich auch krebserregende Vertreter befinden können. Dazu kommen drei Pestizide in Spuren.
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Diese Bitterschokoladen sind „gut“
Öko-Test stellt klar: Kein einziger der Hersteller im Test kann Kinderarbeit im Anbau seiner Kakaobohnen mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Einige tun aber vieles, um sie zu verhindern, etwa mit Monitoring-Programmen und Präventionsmaßnahmen.
So zahlt Tony’s Chocolonely für die 70 % Zartbitter (1,93 Euro pro 100 Gramm) nachweislich längerfristig existenzsichernde Preise an die Bäuerinnen und Bauern. Auch Lidl hat für seine Fairglobe Bio Schokolade Bitter, 70 % Kakao (1,39 Euro pro 100 Gramm) eine entsprechende Strategie, und bei der Ener Bio Feine Bitter Schokolade mit 70 % Kakao von Rossmann (1,99 Euro pro 100 Gramm) ist sie zumindest in Planung. Insgesamt bekommen diese Schokoladen genau wie zwei weitere das Gesamturteil „gut“.
Alle Ergebnisse des Tests könnt ihr hier kostenpflichtig abrufen. (rka)
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