Schoko-Frust im SüßwarenregalMilka-Absatz im Sinkflug – Händler zünden Rabatt-Notprogramm

Die lila Kuh lässt sich nicht länger melken – und die Kunden auch nicht.
Gestiegene Preise, schrumpfende Verpackungen. Milka verliert Käufer. Und das so deutlich, dass große Händler jetzt massiv eingreifen müssen. Für den Hersteller Mondelez wird die Lage immer ernster.
Kunden reagieren mit Kaufverweigerung
Milka steht am Pranger. Erst die Preisanhebungen, dann die verkleinerten Packungen – eine Mischung, die bei vielen Verbrauchern für Unmut sorgt. Die Verbraucherorganisation Foodwatch kürt Milka im Juli sogar zur „dreistesten Werbelüge des Jahres”, rund 58.000 Menschen stimmen für die Marke.
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Die Quittung folgt prompt: Laut der WirtschaftsWoche steigt der Umsatz von Mondelez im europäischen Markt zwar um 10,6 Prozent – aber nur, weil die Preise um 12,6 Prozent nach oben geschraubt werden. Der Absatz hingegen rutscht in Europa um 7,5 Prozent ab.
Edeka, Rewe & Co. im Alarmmodus
Die Händler reagieren drastisch. Milka-Tafeln sind plötzlich überall im Angebot. Bei Kaufland sinkt der Preis zeitweise um mehr als die Hälfte, Rewe verteilt über die App einen 1-Euro-Rabatt, Penny lockt mit Angeboten für 79 Cent. Handelsexperte Carsten Kortum von der DHBW Heilbronn erklärt dem Verbraucherportal Chip: „Mondelez bekommt jetzt gewissermaßen die Quittung dafür, dass sie mit Preiserhöhung und Packungsverkleinerung beide Hebel gezogen haben – davor sind andere Hersteller zurückgeschreckt.“ Er betont, dass Händler und Hersteller Rabattaktionen gemeinsam planen.
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Kunden greifen zu anderen Süßigkeiten
Andere Hersteller profitieren von der Milka-Krise. „Es gibt eine Verschiebung hin zu anderen Süßwarenprodukten“, beobachtet Carsten Kortum. Marken wie Haribo oder Katjes wachsen, weil Kunden offenbar bewusst zur Schokoladen-Alternative greifen.
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Auch die schlechte Kakao-Ernte befeuert die Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Handel. Zwar hat sich der Kakaopreis nach einer zeitweisen Verdreifachung zuletzt halbiert – aber er bleibt hoch. Laut Kortum will die Industrie trotzdem bis zu 20 Prozent Preisaufschlag durchsetzen, obwohl Rohstoffe wie Zucker und Milch gerade günstig sind. Scheitern die Verhandlungen, könnte es sogar zu Lieferstopps kommen. (nha)
Verwendete Quellen: WirtschaftsWoche, Chip
































