Mütter sind kritischer als VäterUmfrage zeigt: Das halten Eltern von der Corona-Impfung

Bald können auch Kinder die Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bund und Länder haben auf dem Impfgipfel beschlossen, den Impfstoff auch an Jugendliche ab 12 Jahre vergeben zu wollen. Eine Studie zeigt nun: Die Elternschaft in Deutschland ist gespalten, ob sie ihre Kinder impfen lassen will oder nicht.
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Ergebnisse einer Studie zeigen: Meinungen gehen auseinander

Rund die Hälfte der Familien in Deutschland will ihre Kinder voraussichtlich gegen das Coronavirus impfen lassen, sobald dies möglich ist. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“. Demnach sind 51 Prozent der Befragten, bei denen Kinder im Haushalt leben, für eine Impfung des Nachwuchses. 40 Prozent der Erziehungsberechtigten lehnen die Schutzimpfung für die Kinder dagegen derzeit ab. Der Rest äußerte sich unentschieden.

Lese-Tipp: Wir haben uns bei Kita-Eltern und Jugendlichen umgehört, was sie von der Impfung halten. Deren Antworten lesen Sie hier.

Impfung bald auch für Kinder

Bund und Länder hatten sich am Donnerstag darauf verständigt, dass ab dem 7. Juni auch Kinder ab zwölf Jahren in Deutschland mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden können. Voraussetzung ist, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Impfstoff für diese Altersgruppe freigibt. Sie will an diesem Freitag darüber beraten. Bisher ist das Präparat in der EU nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen, die anderen Impfstoffe sogar nur für Erwachsene. Mehr dazu und was Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck empfiehlt, erfahren Sie oben im Video.

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Mütter urteilen anders als Väter

In der Umfrage wurde nicht nach dem Alter der Kinder differenziert, sondern grundsätzlich nach der Impfbereitschaft von Eltern gefragt. 37 Prozent der Befragten gaben an, ihre Kinder «auf jeden Fall» impfen lassen zu wollen, weitere 14 Prozent antworteten mit «eher ja». Ein Drittel erklärte, dies «auf keinen Fall» zu tun. 47 Prozent der Frauen lehnen demnach eine Impfung für ihren Nachwuchs ab, bei den Männern sind es 35 Prozent.

Ein Unterschied zeigt sich auch zwischen Ost und West: Demnach überwiegt bei ostdeutschen Familien mit 53 Prozent die Ablehnung, im Westen will mit 54 Prozent die Mehrheit die eigenen Kinder impfen lassen.

Im Video: Allgemeinmediziner Specht würde seine Kinder nicht impfen lassen

Aber wie sinnvoll ist eine Corona-Impfung für diese Altergruppe wirklich? Ärzte sind sich uneinig. So sagt etwa der Allgemeinmediziner und selbsternannte Impf-Fan Dr. med. Christoph Specht, er würde seine Kinder nicht impfen lassen. Warum - das sehen Sie im Interview im Video.

Die unterschiedlichen Meinungen und Empfehlungen von Ärzten verunsichern möglicherweise die Familien. Sie sind sich unsicher, ob Sie ihr Kind impfen lassen sollen? Wir haben ein paar Fragen zusammengestellt, die Ihnen die Entscheidung erleichtern könnten. (dpa/esb)