Reich werden mit Luxusuhren

Tipps von Chronext-Chef Philipp Man

Chronext-CEO Philipp Man
Chronext-CEO Philipp Man.
Philipp Man, Chronext
von Nicole Plich und Janna Linke

Seine erste Uhr war eine babyblaube Baby-G, ein Geschenk. Die erste selbst gekaufte Uhr war eine Rolex, sie ist inzwischen den vierfachen Preis wert. Um Luxusuhren so einfach zu handeln wie Aktien, hat Philipp Man die digitale Plattform Chronext gegründet. Bei RTL gibt er Tipps für Sammler und Anleger.

Tipps für den Uhrenkauf vom Chronext-Gründer

Die erste Uhr, die Philipp Man geschenkt bekommen hat, war eine babyblaue Baby-G aus Silikon mit Klettverschluss und digitalem Ziffernblatt. Die erste Uhr, die sich Philipp Man gekauft hat, war eine Rolex. Das war 2007. Dafür hat er viele Zeitungen ausgetragen. Der Wert der Uhr hat sich im Lauf der Jahre gut entwickelt, der Preis vervierfacht. Rückblickend ein gutes Investment.

Sechs Jahre nach dem Rolex-Kauf machte Man während seines Studiums mit seinem Mitbewohner in der WG in London aus dieser Erfahrung ein Business. Konsumgüter traden wie Aktien: Das war der leitende Gedanke dahinter. Wer sich eine teure Uhr kauft, sehe darin laut Man ohnehin ein gutes Investment. „Es ist aber kein gutes Investment, wenn es keinen liquiden Markt dafür gibt”, sagt Man im Podcast „How To Hack“ von Business Punk. So entstand die Idee zur Chronext.

Doch wie lukrativ sind Uhren als Investment? In Zeiten fallender Aktienkurse können sie eine alternative Geldanlage darstellen. Doch wie bei Aktien sind Marktwert und Timing entscheidende Faktoren.

Wer in Uhren investieren möchte, solle sich laut Man nur Uhren kaufen, die einem persönlich gefallen. So hat man eine schöne Rendite am Handgelenk. Denn eine Garantie, wie sich der Wert entwickelt, gibt es nicht. Da verhält es sich wie beim Kunstmarkt.

Der zweiter Punkt ist Wissen, ein Gefühl für die Marke und ihre Historie zu entwickeln sowie für den Markt seien unabdingbar. Man empfiehlt dafür das Uhrforum, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Außerdem rät er, gebrauchte Uhren zu kaufen und sie überholen zu lassen. Luxus-Marken wie Rolex oder Patek seien stabile Investments.

„Ich mag den Begriff Luxusuhren nicht“, sagt er. „Luxus zieht das direkt in den Bereich ins Überschwängliche. Mir gefällt der Begriff mechanische Uhren besser, weil das klar herausstellt, dass es um Qualität und eine Kunstform geht.“

Chronext-Uhrenmacher prüfen auf Qualität und Echtheit

Gekauft werden kann beispielsweise auf Plattformen. Während man bei Chronext als Marktplatz nur ganze Uhren kaufen kann, erhält man beim Berliner Anbieter Timeless auch kleinere Anteile einer Uhr als Investment. Die Uhren bei Chronext werden in der eigenen Werkstatt von Uhrenmachern auf Qualität und Echtheit geprüft.

Das Interessen an Uhren als Wertanlage nimmt zu, denn der Markt verändert sich: die Nachfrage an gebrauchten Exemplaren wachse laut Man überproportional stark, der Kauf von Luxusuhren online nehme zu und die Käuferschaft wandle sich von Ü40 hin zu Millennials – von ihnen komme laut Man 180 Prozent des Wachstums. Ein Grund dafür ist, dass viele junge Menschen durch den Handel von Kryptowährungen sehr schnell sehr viel Geld verdient haben und sich nun solche Güter leisten können.

Allerdings ist der Markt an Luxusuhren sehr intransparent. Listenpreise für Uhren gäbe es nicht, da die Uhren ohnehin nicht mehr zu ursprünglichen Preisen zu kaufen seien. Dadurch werden die Luxusuhren laut Man teurer. Doch anderen Quellen zufolge fallen auf dem Uhrenmarkt die Preise. Ein Grund dafür ist der Krypto-Crash. Er führt dazu, dass mehr Menschen die Luxusuhren wieder verkaufen. Das drückt die Preise. So ist laut Informationen von Finance Forward beispielsweise das Modell Patek Philippe Nautilus 5711A von 240.000 Dollar auf 190.000 gefallen. Da zeigt sich: Luxusgüter sind ein Investment, das in Krisenzeiten besonders schnell einknickt.

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