Jobabbau, Sparkurs, Homeoffice-Verbot

Elon Musk hat nur schlechte Nachrichten für Twitter

FILE - Elon Musk attends The Metropolitan Museum of Art's Costume Institute benefit gala celebrating the opening of the "In America: An Anthology of Fashion" exhibition on May 2, 2022, in New York. Musk is expected to meet with Twitter employees Thursday, June 16, 2022 in an apparent effort to assuage concerns about his $44 billion deal to acquire the social platform. (Photo by Evan Agostini/Invision/AP)
Elon Musk will bei Twitter hart durchgreifen.
PM DA MU, AP, Evan Agostini

Was hat Elon Musk mit dem Kurznachrichtendienst Twitter vor? Zum ersten Mal stellte sich der reichste Mensch der Welt den Fragen der Twitter-Beschäftigten – und seine Antworten dürften den meisten Angestellten nicht gefallen haben. Sein Ziel: Die Twitter-Nutzerzahlen sollen sich vervierfachen, gleichzeitig sollen Stellen abgebaut und Kosten eingespart werden.

Musk kommt verspätet zum Termin und berichtet erstmal über die Existenz von Außerirdischen

Elon Musk hängt die Latte für Twitter hoch. Bei der ersten Frage-und-Antwort-Runde mit Mitarbeitern des US-Kurznachrichtendienstes gab der Tesla-Chef am Donnerstag das Ziel aus, die Zahl der Nutzer auf mindestens eine Milliarde hochschrauben zu wollen. Aktuell kommt Twitter auf 229 Millionen. Zugleich will Musk, der im April die Twitter-Übernahme für 44 Milliarden Dollar ankündigte, das Wachstum mit weniger Mitarbeitern stemmen. Ein Jobabbau sei seiner Meinung nach von Nöten, sagte der laut Forbes reichste Mann der Welt auf der Videokonferenz. Genau wie ein Sparkurs: „Im Moment übersteigen die Kosten die Einnahmen." Aber jeder, der für das Unternehmen relevant sei, habe nichts zu befürchten. Ende des vergangenen Jahres zählte Twitter 7500 Mitarbeiter. Facebook kommt zum Vergleich auf 45.000.

Es war das erste Mal, dass Musk Fragen der Twitter-Belegschaft beantwortete. Zu der Videokonferenz erschien er zehn Minuten zu spät und sinnierte über die Existenz von Außerirdischen. Twitter solle der „Zivilisation und dem Bewusstsein“ helfen, sagte Musk, der ansonsten wenig Details zur Übernahme nannte, die zuletzt viele Schlagzeilen schrieb. Allerdings betonte Musk noch einmal seine Ablehnung gegenüber dem Homeoffice, sagte aber, sollte jemand „außergewöhnlich“ sein, könne es wohl erlaubt werden. Er erklärte, an Anzeigen festhalten zu wollen, nur solle sichergestellt werden, dass sie „so unterhaltsam wie möglich“ seien. Wann der Deal über die Bühne gehen soll, ist weiter unklar. Viele Mitarbeiter äußerten sich auf dem internen Kommunikationskanal Slack enttäuscht.

Die Twitter-Aktie fiel im späteren Handel mehr als zwei Prozent, schlug sich damit aber besser als Tesla. Für das Papier des weltgrößten Elektroautobauers ging es zehn Prozent nach unten. Musk hat 54,20 Dollar je Twitter-Aktie geboten, der gegenwärtige Kurs liegt bei rund 37 Euro. Viele Beobachter gehen davon aus, dass Musk versucht, den Kaufpreis noch zu drücken. Zuletzt drohte der Milliardär, den Deal abzublasen, sollte das Unternehmen nicht weitere Informationen über Falschkonten liefern. (rts/aze)

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