Expertin macht radikalen Vorschlag

Gebrochenes Bein? Arbeiten kann man trotzdem!

Ist Arbeiten mit gebrochenem Bein möglich? (Symbolbild)
Zur Arbeit trotz Beinbruch? Eine Wirtschaftsweise hält das für möglich. (Symbolbild)
picture alliance / dpa

Wer krank ist, ist krank – oder etwa nicht?
Mit der Idee einer „Teilzeit-Krankschreibung“ wollte der Ärztepräsident vor einiger Zeit auf die sich ändernde Arbeitswelt reagieren. Gemeint: Wer krank sei, könne unter bestimmten Umständen ja doch einige Stunden am Tag arbeiten. Eine der Wirtschaftsweisen sagt jetzt: Das könnte sogar bei einem Beinbruch gelten!

Arbeiten mit gebrochenem Bein? Teilzeit-Krankschreibung laut Wirtschaftsweiser sinnvoll

Die Ökonomin Monika Schnitzer hält Teilzeit-Krankschreibungen für einige Stunden am Tag unter bestimmten Bedingungen für sinnvoll. „Auch im Sinne der Wiedereingliederung kann eine Teilzeit-Krankschreibung sinnvoll sein”, sagte die Chefin der „Wirtschaftsweisen”, Monika Schnitzler, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ökonomin hält das Konzept unter bestimmten Bedingungen daher für sinnvoll.

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Auch seien einige Arbeiten je nach Erkrankung weiterhin teilweise möglich: „Wenn ich als Verkäufer hinter der Wursttheke arbeite und mir das Bein breche, dann muss ich natürlich krankgeschrieben werden. Wenn ich aber einen Bürojob habe, dann wäre es mir vielleicht trotz gebrochenem Bein möglich, eine gewisse Zeit zu arbeiten”, sagte Schnitzer.

Video-Tipp: Morgens krank, nachmittags arbeiten – ist das sinnvoll?

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Bundesgesundheitsministerium erteilte bereits Absage

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hatte Teilzeit-Krankschreibungen vor dem Hintergrund einer sich ändernden Arbeitswelt und Homeoffice ins Gespräch gebracht. Kritik an der Idee gab es unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Das Bundesgesundheitsministerium erteilte den Überlegungen bereits eine Absage.

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Schnitzer ist Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das Gremium berät die Politik in wirtschaftspolitischen Fragen. Die Mitglieder werden auch „Wirtschaftsweise” genannt. (dpa)