Umfrage zwei Wochen nach der Bundestagswahl

Zustimmung für Ampel-Koalition wächst

27.09.2021, Berlin: Eine Ampel, an der für einen Moment die Farben Rot, Gelb und Grün gleichzeitig leuchten, ist am Tag nach der Bundestagswahl im Regierungsviertel vor der Kuppel des Reichstagsgebäudes, dem Sitz des Bundestags, zu sehen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach der Bundestagswahl - die Zustimmung zur Ampel wächst
wst, dpa, Julian Stratenschulte

Auch zwei Wochen nach der Bundestagswahl bleibt der Anteil der Wahlberechtigten, die sich für die Union entscheiden würden, geringer als bei der Bundestagswahl am 26. September:
Die Union würden weiterhin nur 20 Prozent wählen Die SPD kommt wie schon bei der Wahl auf 26 Prozent Grüne können mit 16 Prozent rechnenFDP mit 14 ProzentDie Linke kommt auf 5 Prozent die AfD auf 9 Prozent Sonstige Parteien kommen auf 10 Prozent
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Der Grund für die schlechten Werte: Armin Laschet

Dass die Union auch nach der Wahl weiter extrem schwächelt, liegt nach Einschätzung vieler Wahlberechtigter vor allem an ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Ihn machen auch nach der Wahl 51 Prozent aller Wahlberechtigten sowie 57 Prozent der CDU- und 83 Prozent der CSU-Anhänger für das schlechte Erscheinungsbild der Union und das geringe Vertrauen, das die Union bei den Wählern hat, verantwortlich.

Dass eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Union und deren langer Regierungsdauer ein Grund für das schlechte Erscheinungsbild ist, meinen 48 Prozent aller Wahlberechtigten, aber nur 26 Prozent der CDU- und 33 Prozent der CSU-Anhänger.

40 Prozent aller Wahlberechtigten sowie jeweils 23 Prozent der Anhänger der CDU beziehungsweise CSU glauben, dass es einen generellen Wunsch nach einem Politikwechsel gäbe. Nur relativ wenige meinen, das Programm der Union oder Markus Söder seien für das geringe Vertrauen der Union bei den Wählern verantwortlich.

Mehrheit will Rücktritt von Armin Laschet

News Themen der Woche KW40 News Bilder des Tages Pressestatement von Armin Laschet im Konrad-Adenauer-Haus zur aktuellen Situation Aktuell, 07.10.2021, Berlin, Armin Laschet Ministerpraesident von Nordrhein-Westfalen, CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat der CDU bei der Bundestagswahl 2021 im Portrait geht nach seinem Statement im Konrad-Adenauer-Haus der CDU Zentrale in Berlin zur aktuellen Situation Berlin Berlin Deutschland *** Press statement by Armin Laschet in the Konrad Adenauer House on the current situation Current, 07 10 2021, Berlin, Armin Laschet State Premier of North Rhine-Westphalia, CDU chairman and candidate for chancellor of the CDU in the federal election 2021 in the portrait goes after his statement in the Konrad Adenauer House of the CDU headquarters in Berlin on the
Einen Rücktritt von Armin Laschet befürworten 66 Prozent der Befragten
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  • 66 Prozent würden es auch für richtig halten, wenn Armin Laschet von seinem Amt als CDU-Vorsitzender zurückträte.

  • Nur 24 Prozent aller Wahlberechtigten und auch nur 40 Prozent der CDU- und 23 Prozent der CSU-Anhänger finden es richtig, dass Armin Laschet zunächst noch im Amt bleiben möchte.

  • 27 Prozent aller Wahlberechtigten halten Norbert Röttgen, 19 Prozent Friedrich Merz und 10 Prozent Jens Spahn für einen geeigneten Nachfolger von Armin Laschet im Amt des CDU-Vorsitzenden.

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Ampel-Koalition deutlich beliebter als Jamaika

55 Prozent der Wahlberechtigten – noch einmal etwas mehr als in der Vorwoche – wäre persönlich eine „Ampel“-Koalition am liebsten. 20 Prozent würden eine „Jamaika“-, 11 Prozent eine Koalition aus Union und SPD befürworten. Von den Anhängern der Grünen wünschen sich 91 Prozent eine „Ampel“-Koalition, nur 4 Prozent eine „Jamaika“-Koalition. Von den Anhängern der FDP hätten 37 Prozent am liebsten eine „Ampel“-Koalition, 40 Prozent eine „Jamaika“-Koalition.

Wenn Markus Söder Kanzler einer „Jamaika“-Koalition würde, würde der Anteil der Befürworter einer „Ampel“-Koalition auf 37 Prozent zurückgehen. 28 Prozent wären dann für eine „Jamaika“-Koalition.

Sollte es doch noch zu einer „Jamaika“-Koalition kommen, dann sollte Armin Laschet nach Meinung von nur 7 Prozent aller Wahlberechtigten Kanzler einer solchen Koalition werden. 39 Prozent würden sich dann Markus Söder als Kanzler wünschen. Von den CDU-Wählern würden sich auch nur 12 und von den CSU-Wählern nur 6 Prozent Armin Laschet als Kanzler einer Jamaika-Koalition wünschen. 59 Prozent der CDU- und 75 Prozent der CSU-Wähler würden sich als Kanzler dann Markus Söder wünschen.

Scholz weiterhin beliebter als Kanzler

Könnten die Wahlberechtigten in Deutschland ihren Kanzler direkt wählen, würden sich nur noch 8 Prozent für Armin Laschet entscheiden. 52 Prozent würden sich für Olaf Scholz entscheiden. Könnten sich die Befragten zwischen Scholz und Söder entscheiden, würden sich viermal mehr (33 Prozent) für Söder als für Laschet entscheiden.

Mit einem Kanzlerkandidaten Söder hätte die Union nach Meinung von 59 Prozent aller Wahlberechtigten, von 79 Prozent der CDU- und von 90 Prozent der CSU-Anhänger ein besseres Ergebnis als mit Laschet erhalten.

Söders Kritik an Laschets Wahlkampf halten auch 56 Prozent aller Wahlberechtigten sowie 63 Prozent der CDU- und 81 Prozent der CSU-Wähler für berechtigt.

SPD trauen weiterhin mehr Bürger politische Kompetenz zu als der Union

Bei der Einschätzung der politischen Kompetenz trauen zwei Wochen nach der Bundestagswahl nur noch 9 Prozent der Union zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden zu können. Der SPD trauen das 20 Prozent zu. 10 Prozent trauen den Grünen, 9 Prozent der FDP und 5 Prozent einer der sonstigen Parteien politische Kompetenz zu. 47 Prozent trauen keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können. (rcl)