Virus A/H1N1 sorgte 2009 für eine Pandemie
Immer mehr Schweinegrippe-Fälle! Müssen wir uns sorgen? Experte klärt auf
Hier werden dunkle Erinnerungen an 2009 wach ...
Doch zuerst die gute Nachricht: Die Aktivität des Coronavirus Sars-CoV-2 nimmt deutlich ab, heißt es im aktuellen Wochenbericht des RKI zum Thema Atemwegsinfektionen. Allerdings meldet sich zeitgleich ein alter Bekannter zurück, der schon einmal das Zeug dazu hatte, eine Pandemie auszulösen.
Im Video beantwortet Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht die wichtigsten Fragen zu den ansteigenden Schweinegrippe-Fällen.
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Subtyp Influenza A/H1N1 pdm09 sorgte 2009 für die Schweinegrippe-Pandemie
Die wochenlange Ausbreitung des Coronavirus scheint nachzulassen, die Hinweise auf einen Rückgang der Covid-19-Aktivität verdichten sich. Das berichten jedenfalls Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) in ihrem aktuellen Wochenbericht über akute Atemwegserkrankungen. In erster Linie geht das aus der Viruslast hervor, die im Abwasser gemessen wird.
Allerdings erkrankten wieder mehr Kinder im Schulalter und junge Erwachsene an Influenza. Bei den stichprobenartigen virologischen Untersuchungen wurde am häufigsten der Subtyp „Influenza A/H1N1 pdm09“ nachgewiesen.
Dieser Subtyp trat erstmals während der Influenza-Pandemie 2009 als so genannte Schweinegrippe auf. Zuletzt zirkulierte er auch in Deutschland am stärksten während der schweren Grippewelle der Jahre 2018 und 2019.
Aktuell weisen die RKI-Autoren aber auch darauf hin, dass die Entwicklung wegen der Schulferien über Weihnachten erst in den kommenden Wochen besser eingeschätzt werden könne.
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Wie gefährlich ist die Schweinegrippe für den Menschen?
Die Schweinegrippe ist beim Menschen eine „normale“ Grippe, die durch Influenza-A-Viren ausgelöst wird. Allerdings gibt es einige Symptome, die sich unterscheiden.
Der Begriff entstand im April 2009, als ein Influenzavirus, das normalerweise nur bei Schweinen vorkommt, aufgrund neuer Eigenschaften auch Menschen infizierte. Dadurch wurde eine weltweite Grippewelle ausgelöst, erklärt das Bundesministerium für Gesundheit auf seiner Website.
Inzwischen sei das Virus Mitverursacher der saisonalen Grippewellen.
Eure Erfahrung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Schweinegrippe: Diese Symptome sind anders als bei einer normalen Grippe
Der Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrums München weist darauf hin, dass das Schweinegrippe-Virus ähnlich wie das Coronavirus durch Tröpfcheninfektion und Körperkontakt übertragen werde.
Hinsichtlich der Symptome ist eine Infektion mit A/H1N1 nur schwer von einer normalen Grippe zu unterscheiden. Die ersten Symptome treten nach einem bis maximal vier Tagen auf:
plötzlich hohes Fieber
Appetitlosigkeit
Schnupfen
eventuell Halsschmerzen
Husten
Muskel- und Gliederschmerzen.
Hinzu können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. Diese Symptome treten bei einer normalen Grippe nicht auf.
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Influenza-Virus A/H1N1: Die Personengruppen sind gefährdet
Zu den Personengruppen, bei denen ein hohes Risiko für Komplikationen und Tod durch Influenza besteht, gehören
Kinder unter fünf Jahren, Kinder unter zwei Jahren sind besonders gefährdet
Erwachsene über 65 Jahre
Personen mit chronischen Krankheiten, insbesondere solchen, die Herz, Lunge, Nieren, Leber oder das Immunsystem betreffen, oder Diabetiker
Menschen mit extremer Fettleibigkeit, das heißt einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 oder mehr
Frauen im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel und bis zu zwei Wochen nach der Entbindung
Personen mit Erkrankungen, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, an Mundsekreten zu ersticken, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder bei neurologischen Störungen, die zu Schwäche und Krampfanfällen führen.
(ija/mit dpa)