Richter verurteilt ihn zu hoher GeldstrafeWeil sein Sohn gemobbt wird: Oberbürgermeister schlägt Schüler (13) ins Gesicht
Als er den mutmaßlichen Mobber sieht, rastet er aus.
Oberbürgermeister Marcus Steinhart (47) drückt einen 13-jährigen Schüler gegen die Wand und ohrfeigt ihn. Sein Sohn war von dem Jungen offenbar monatelang schikaniert worden. Im RTL-Interview erzählt der 47-Jährige, weshalb die Situation eskalierte.
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Glauchaus Oberbürgermeister macht sich Vorwürfe
„Die Selbstvorwürfe plagen mich seit dem Tag, und mit denen muss ich auch selber klarkommen", sagt Marcus Steinhart. Seit Juni 2022 ist er Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Glauchau (22.000 Einwohner). Und inzwischen ein geläuterter Mann: Steinhart bereut seine Tat zutiefst.
Über Monate mobben zwei Mitschüler offenbar Steinharts Sohn. Der damals 13-jährige Junge wird angeblich gehänselt, gequält und ausgegrenzt. Soll sogar Dreck vom Boden des Schulhofs essen, wird regelmäßig verprügelt. Die Situation sei „äußerst beängstigend" gewesen, sagt Steinhart. „Er hat Angst um sein Leben gehabt."
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Marcus Steinhart verpasst Schüler Ohrfeige
Der Glauchauer OB will einen der mutmaßlichen Mobber zur Rede stellen. Als er dem Jungen begegnet, sieht er rot. „Ich hab ihn aus dem Klassenzimmer gezerrt, gegen den Spind gedrückt und ihm eine Ohrfeige verpasst", erinnert sich Marcus Steinhart.
Selbstjustiz, eine Straftat – keine Frage. Doch die Glauchauer können sich in die Situation eines Vaters in Angst um sein Kind hineinversetzen. „Wenn Kinder so miteinander umgehen und nichts unternommen wird… – er ist auch nur Vater", sagt eine Anwohnerin. Ein Mann gibt zu: „Das könnte mir auch passieren." Es müsse „andere Wege geben, sich auseinanderzusetzen", findet hingegen eine Frau.
Glauchau: Schule hat offenbar Mobbing-Problem
Gespräche mit der Schulleitung hätten nichts gebracht, behauptet Marcus Steinhart. Die Sorgen seines Sohnes seien schlicht ignoriert worden. RTL-Recherchen lassen den Schluss zu, dass der Oberbürgermeister die Wahrheit sagt: Die Schule habe offenbar ein Mobbing-Problem, berichten mehrere Menschen aus dem Umfeld. Die Schulleitung sehe eher weg, als etwas dagegen zu unternehmen.
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Oberbürgermeister Marcus Steinhart zu Geldstrafe verurteilt
Marcus Steinhart wird am 1. November vor dem Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Bedrohung zu 10.500 Euro Geldstrafe verurteilt. Außerdem muss er 2.000 Euro Schmerzensgeld an den Mitschüler seines Sohnes zahlen. „Ich halte das Urteil für gerecht", sagt der 47-Jährige.
Sein Amt als Oberbürgermeister darf Steinhart behalten, er macht inzwischen eine Psychotherapie. Auch sein Sohn ist wegen einer posttraumatischer Belastungsstörung in Behandlung. Der Junge geht jetzt auf eine andere Schule – und muss hoffentlich nie wieder die Schikanen seiner Mitschüler ertragen.
