Wärmeres Wetter, niedrigere Preise
Heizkosten 2024 gesunken! Aber bleibt das auch so?

Es geht abwärts!
In diesem Fall ist das aber sogar positiv, denn es geht um Heizkosten. Zwar sind die Gas- und Ölpreise immer noch deutlich höher als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Doch im vergangenen Jahr hat sich die Lage weiter entspannt. Nur bleibt das auch so?
Heizkosten für Gasheizung um rund zwölf Prozent gesunken
Die Heizkosten von Haushalten mit Gas- oder Ölheizungen sind im vergangenen Jahr im Schnitt deutlich gesunken. Dies geht aus Berechnungen des Vergleichsportals Verivox hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlagen. Gründe dafür seien ein geringerer Heizbedarf aufgrund einer wärmeren Witterung sowie gesunkene Brennstoffpreise.
So seien die Heizkosten für einen Musterhaushalt (Einfamilienhaus) mit Gasheizung im vergangenen Jahr um rund zwölf Prozent im Vergleich zu 2023 gesunken. Im Schnitt lagen sie den Berechnungen zufolge bei rund 1.762 Euro.
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Auch Heizölpreise im Vergleich zum Vorjahr gesunken
„Neben dem geringeren Heizbedarf sind auch die Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr gesunken”, erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Habe der durchschnittliche Gaspreis nach Verivox-Berechnungen 2023 noch bei 11,88 Cent pro Kilowattstunde gelegen, seien es 2024 11,05 Cent gewesen. „Vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine lag er allerdings bei rund 6 Cent.”
Ein ölbeheiztes Einfamilienhaus kam 2024 laut Verivox auf durchschnittliche Heizkosten von rund 1.629 Euro, rund acht Prozent weniger als 2023. Der durchschnittliche Preis für leichtes Heizöl sank von 104 je Hektoliter 2023 auf 99 Euro im vergangenen Jahr.
Grundlage der Berechnungen waren zum einen Daten des Deutschen Wetterdienstes zum Heizbedarf. Für den Gaspreis griff das Portal zum anderen auf einen eigenen Preisindex zurück. Beim Musterhaushalt wird für das Basisjahr 2011 ein Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden angenommen.
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Gaspreise zum Jahresstart wieder höher
Anfang 2025 lagen die Gaspreise wieder deutlich über dem Jahresdurchschnitt für 2024. Der Verivox-Index nennt derzeit einen Wert von 11,53 Cent je Kilowattstunde. Die Gaspreise für Neukunden lägen aktuell bei rund 10 Cent pro Kilowattstunde.
Mehr als die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft beziffert den aktuellen Anteil einschließlich Biomethan und Flüssiggas auf 56,1 Prozent – die Tendenz ist das zweite Jahr in Folge rückläufig. Mit Heizöl werden derzeit 17,3 Prozent aller Wohnungen beheizt. Hier geht der Wert schon seit Jahren zurück.
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Wie teuer wird Heizen in Zukunft?
Ob dieser Trend anhält, ist allerdings unklar. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Heizkosten in Zukunft beeinflussen könnten:
Entwicklung der Energiepreise: Die Preise für Gas und Öl sind weiterhin schwankend und hängen von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise von der geopolitischen Lage und der Verfügbarkeit.
Wetter: Strenge Winter könnten den Heizbedarf und damit die Kosten erhöhen.
Energiesparmaßnahmen: Investitionen in energetische Sanierung und effizientere Heizsysteme können die Kosten langfristig senken.
Politische Entscheidungen: Die Energiepolitik der Regierung, wie beispielsweise Förderprogramme oder CO2-Bepreisung, wird die Heizkosten beeinflussen. (dpa/ija/akr)