Das Auto-Beben geht weiterFord schickt alle Mitarbeiter in Köln in Kurzarbeit

Bei Ford gibt es ein weiteres Restrukturierungsprogramm.
Der Autobauer in Köln schickt seine Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Rolf Vennenbernd/dpa

Zu viel produziert
Drei Wochen werden die Förderbänder bei Ford in Köln stillstehen. Der Autobauer schickt dort alle Mitarbeiter ab der kommenden Woche in Kurzarbeit.

Nachfrage nach Elektro-Autos deutlich gesunken

Dann soll bis zu den Weihnachtsferien im Wechsel jeweils eine Woche produziert und eine Woche ausgesetzt werden. Das erfuhr der Kölner Stadtanzeiger. In dem Werk werden die Elektromodelle Explorer und Capri gebaut. „Wir können bestätigen, dass Ford bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragen wird“, sagt eine Sprecherin laut der Zeitung.

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In Deutschland sei – entgegen den Erwartungen – die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen deutlich gesunken. Das erfordere eine „temporäre Anpassung der Produktionsvolumina“, heißt es weiter. „Wir produzieren mehr, als wir verkaufen können”, steht in einem internen Schreiben, das dem Stadtanzeiger vorliegt.

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Ford kämpft mit Absatzschwäche

Die beiden Modelle werden erst seit diesem Jahr in der Domstadt produziert. Seit Juni läuft der Explorer in Köln-Niehl vom Band, seit September der Capri. Normalerweise arbeiten die Menschen dort im Zwei-Schicht-Betrieb. Ford rechnet damit, dass es auch 2025 noch Tage ohne Produktion geben wird. Ford hat, wie die gesamte Branche, mit Absatzschwäche zu kämpfen. Das plötzliche Aus der Förderung für E-Autos, aber auch die immer wieder aufkommende Diskussion um die Aufhebung des Verbrenner-Aus’ auf EU-Ebene machen der gesamten Automobilbranche zu schaffen. (eon/dpa)