Wie Arbeitgeber auf Rekord-Inflation reagierenAldi & Co. helfen Mitarbeitern mit Gutscheinen und höherem Mindestlohn

Satte 7,6 Prozent Inflation, Rekordpreise bei Gas, Heizöl und Lebensmitteln: Der Teuer-Schock trifft vor allem Familien und Menschen mit geringem Einkommen. Einige Unternehmen gehen das Thema an und wollen ihre Mitarbeiter durch die Krise lotsen – mit Rabatten, Gutscheinen oder einem Mindestlohn, der den gesetzlich festgelegten übersteigt.

Unternehmen entlastet Mitarbeiter per Gehaltserhöhung

Denise Gerlach erlebt täglich, wie alles teurer wird. Die 44-Jährige arbeitet bei der Böttcher AG, einem Büroversand. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. "Alle paar Monate kommt eine Gaserhöhung, Stromerhöhung. Ich mache mir darüber Gedanken", sagt sie. Damit ihre Sorgen nicht noch größer werden, steuert ihr Arbeitgeber gegen: mit monatlichen Tank- oder Einkaufgutscheinen sowie Gehaltserhöhungen für alle – im April gab es 300 Euro mehr.

Danilo Frasiak vom Vorstand des Unternehmens kann sich "nicht daran erinnern, dass es schon mal eine Zeit wie heute gab mit einer extrem hohen Inflation." Er findet: "Da muss man auf der Lohnseite entlasten."

Aldi und Lidl erhöhen wegen Inflation den Mindestlohn

Auch Handelsketten helfen ihren Mitarbeitern. Aldi Nord und Aldi Süd etwa haben den Mindestlohn intern auf 14 Euro erhöht – und spendieren jeden Monat einen Einkaufsgutschein von 50 Euro. Auch Lidl bietet 14 Euro Mindestlohn. Drogeriemarkt-Riese Rossmann erhöhte den Personalrabatt auf 15 Prozent. Außerdem gibt's für die Mitarbeiter jährliche Einkaufsgutscheine im Wert von fast 500 Euro.

Ob die Sonderzahlungen die Inflation ausgleichen, ist unklar. Aber zumindest sind sie eine kleine Hilfe in schwierigen Zeiten. (bst)