Auch in Deutschland!
Neue Studie gibt Hoffnung: Immer weniger Frauen sterben an Brustkrebs - woran das liegt
Unglaublich! Das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, ist in den vergangenen Jahren rapide gesunken – auf unter fünf Prozent. Das zeigt eine neue Studie aus Großbritannien. Auch RTL-Moderatorin Tanja Bülter war betroffen. Wie sie die Erkrankung erlebte und warum die Sterberate so deutlich heruntergegangen ist, erklärt Onkologin Dr. Diana Lüftner im Video.
RTL-Moderatorin erkrankte an Brustkrebs: „War fest davon überzeugt, mich trifft es nicht“
Als RTL-Moderatorin Tanja Bülter im Herbst 2020 Knoten in ihrer Brust ertastet, ändert sich alles. Sie tut das einzig Richtige und geht zum Arzt. „Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass es mich trifft, weil ich immer gesund war, mich gesund ernährt habe, Sport gemacht habe“, erzählt sie heute. „Alle Indikatoren waren bei mir nicht vorhanden, insofern war ich fest davon überzeugt, dass es mich nicht trifft.“
Doch dann die Diagnose: bösartiger Brustkrebs! Eine Krankheit, die auch heute noch tödlich enden kann. „Ich weiß noch, wie ich aus dem Krankenhaus kam und nicht mehr Auto fahren konnte, ich stand unter Schock wie im Nebel.“
Doch es gibt Hoffnung für die Patientinnen: Laut einer Langzeitstudie der Universitäten Oxford und Birmingham sterben heute deutlich weniger Frauen an Brustkrebs als noch in den 1990er-Jahren.
"Das ist eine Erfolgsgeschichte"
Doch lässt sich dieser Hoffnungsschimmer auch auf Deutschland übertragen? Die Antwort von Medizinkorrespondent und Präventionsmediziner Dr. Christoph Specht ist eindeutig: Ja! „Das ist eine Erfolgsgeschichte, das ist sehr gut“, sagt er im Gespräch mit RTL.
Für die Erhebung wurden bis 2020 all die Frauen beobachtet, die von 1993 bis 2015 in Großbritannien an Brustkrebs erkrankten, also über 512.000 Personen. Laut den Studienleitern der Universitäten Oxford und Birmingham habe sich die Studie auf die Frauen konzentriert, die zunächst operativ behandelt worden seien. „Nicht berücksichtigt wurden Frauen, die vor der Operation eine Krebsbehandlung hatten, bei denen der Krebs bereits gestreut hatte oder bei denen mehr als ein Krebs diagnostiziert wurde“, heißt es in der Pressemitteilung der Uni Oxford.
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Risiko sank von fast 15 auf unter fünf Prozent
Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlicht wurden, zeigen: Lag das Risiko, an Brustkrebs zu sterben in den 1990er-Jahren noch bei etwa 14 Prozent, sank es in den darauffolgenden Jahren auf 4,9 Prozent. Die Forschenden vermuten: Würde heute eine Frau mit Brustkrebs diagnostiziert, läge das Risiko an dem Krebs zu sterben, vermutlich bei unter drei Prozent.
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Nicht nur für Specht eine Erfolgsgeschichte, sondern auch für die Studienleiter. „Unsere Studie ist eine gute Nachricht für die überwältigende Mehrheit der Frauen, bei denen heute Brustkrebs diagnostiziert wird“, so Professorin und Hauptautorin der Studie Carolyn Taylor in der Pressemitteilung. „Ihre Prognose hat sich stark verbessert!“
Das A und O: die Früherkennung
Das hat laut Specht übrigens zwei Gründe: eine vermehrte Früherkennung und eine verbesserte Therapie. „Wenn beides zusammenkommt, resultiert das in einer besseren Überlebenschance“, erklärt der Mediziner. Gerade Mammakarzinome seien gut behandelbar geworden, weil sie sehr häufig vorkommen und es da viel Erfahrung gebe. Selbst bei schweren Fällen liege die Überlebenswahrscheinlichkeit in Deutschland etwa bei 87 Prozent, so Specht.
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Die Studienleiter hoffen, mit weiterer Forschung das Risiko an Brustkrebs zu sterben, noch weiter senken zu können.