"Fühlte mich, wie eine stillende Mutter"Mit 24 zu jung für Brustkrebs? Junge Frau gerät an die falschen Ärzte - mit dramatischen Folgen!

Kann man zu jung für Brustkrebs sein? Genau das wurde einer Jura-Absolventin (24) gesagt, als sie sich mit starken Brustschmerzen bei einem Arzt vorstellte. Erst Monate später und nach dem Auftreten weiterer Krankheitssymptome stellten die Ärzte bei der jungen Frau aus England aber doch Brustkrebs fest. Jetzt macht sie der Klinik schwere Vorwürfe.
Lese-Tipp: Wichtige Früherkennung – Brustkrebsvorsorge: Wie Sie Ihre Brust richtig abtasten
24-Jährige leidet unter Brustschmerzen – Ärzte diagnostizieren später verstopfte Milchdrüse
Alicia Mcgoogan (24) aus Manchester litt bereits im Dezember 2021 unter Schmerzen in ihrer rechten Brust, die sie zunächst auf Beschwerden zurückführte, die etwas mit ihrer Periode zu tun haben könnten. Doch nachdem sie dann noch merkwürdigen gelben Ausfluss bei sich feststellte, suchte sie ihren Hausarzt auf, der ihr zunächst Antibiotika verschrieb.
„Nach der Entlassung fühlte ich mich ehrlich gesagt wie eine stillende Mutter. Ich musste Stilldecken tragen. Es war sehr klebrig und ich befleckte alles“, sagt sie gegenüber Mail Online.
Ärzte teilen 24-Jähriger immer wieder mit, dass sie zu jung für Brustkrebs ist
Als sich ihre Symptome trotzdem nicht besserten, wurde McGoogan ins Krankenhaus eingewiesen. Dort teilten ihr die Ärzte immer wieder mit, dass sie zu jung sei, um Brustkrebs zu haben. „Sie sagten: ‘Mach dir keine Sorgen, du bist sehr jung, es ist höchst unwahrscheinlich, dass es Brustkrebs ist.’“
Doch weiterhin litt sie unter Schmerzen und konnte sogar einen großen Knoten spüren. Scans vor Ort zeigten, dass sie einen verstopften Milchgang hatte, der dann durch eine Operation entfernt wurde.

Brustkrebs-Diagnose für Frau (24) folgt erst nach sechs Monaten
Und auch nach dieser Operation setzte keine Besserung ein. Die Schmerzen der jungen Frau hielten an und es entwickelte sich ein golfballgroßer Knoten in ihrer Brust. Also drängte Mcgoogan auf weitere Scans. Die Ärzte führten schließlich eine Biopsie durch und bestätigten letztendlich erst im Mai 2022, dass sie Brustkrebs im zweiten Stadium hatte.
„Ich stand zu sehr unter Schock, ich habe überhaupt nicht geweint. Ich dachte eher: ‘Ok, was machen wir jetzt, was ist der nächste Schritt?’“ Neun von zehn Patienten im zweiten Stadium leben nur noch fünf Jahre, nachdem ihr Krebs entdeckt wurde.
Lese-Tipp: Sie sei zu jung – Ärzte verweigern Mammografie: Doch 29-Jährige hat Brustkrebs - im 4. Stadium
Hätte Alicia ihre Brust behalten können? Klinik reagiert auf heftige Vorwürfe
Aus der Sicht von Mcgoogan bedeutete diese späte Diagnose für sie, dass der Krebs Monate Zeit hatte, um weiterzuwachsen, bevor er dann kurz nach der Brustkrebs-Diagnose schnell durch eine Mastektomie, also der vollständigen Entfernung der Brustdrüse, entfernt werden konnte. Die junge Frau plant nun, sich einer Brustrekonstruktion zu unterziehen, sobald ihre Krebsbehandlung beendet ist.
„Ich habe das Gefühl, wenn der Krebs früher erkannt worden wäre, wäre die Mastektomie nicht nötig gewesen. Vielleicht hätte ich stattdessen eine Lipektomie bekommen, wo sie den Tumor entfernen und ich meine Brust behalten kann“, vermutet die Engländerin. Auch das Krankenhaus, in dem Alicia behandelt wurde, hat sich gegenüber Mail Online zu der späten Diagnose geäußert.
Der Klinik-Sprecher des „East Lancashire Hospitals NHS Trust“ sagte: „Wir wissen, dass jede Krebsdiagnose für Patienten und ihre Familien verheerend ist, und jeder im East Lancashire Hospitals NHS Trust arbeitet jeden Tag daran, Krebs so schnell wie möglich zu behandeln und Leben zu retten. Es tut uns leid, dass Alicia das Gefühl hat, nicht die Unterstützung bekommen zu haben, die sie brauchte. Wir würden sie ermutigen, sich direkt an uns zu wenden, damit wir mit ihr über ihre Bedenken sprechen und ihre Erfahrungen untersuchen können.“
Im Video: Mehr Kehlkopfkrebs durch Oralsex - droht uns das auch in Deutschland?
Alicia Mcgoogan appelliert an alle Frauen, sich nicht abwimmeln zu lassen
Nach dieser Erfahrung macht sich die junge Frau jetzt öffentlich dafür stark, dass alle möglichen Brustkrebssymptome nicht „unter den Teppich gekehrt“ werden, nur weil jemand vermeintlich nicht „im richtigen Alter“ für die Erkrankung ist.
Die Frau appelliert weiter an die Öffentlichkeit, dass alle Frauen ihre Brüste regelmäßig abtasten sollten, damit Sie ungewöhnliche Veränderungen schnell bemerken. Alicia Mcgoogan will trotz der schlimmen Erfahrung positiv bleiben und weiterhin kämpfen. (mjä)