Mutmaßlicher Missbrauch in Berliner Kita
So beschreiben Nachbarn den verdächtigen Erzieher
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Ermittler stellten bei Durchsuchung Datenträger sicher
Der 32-jährige Erzieher Martin steht im Verdacht, sich in einer Berliner Kita an mindestens fünf Kindern sexuell vergangen zu haben. Am Dienstag wurde seine Wohnung durchsucht, die Ermittler stellten nach Angaben der Staatsanwaltschaft Datenträger sicher. Offenbar führt der verdächtige Erzieher ein unauffälliges Leben. Nachbarn beschreiben ihn als ruhig und haben kaum Kontakt zu ihm.
Vater des verdächtigen Erziehers starb vor 20 Jahren
Nach Aussagen der Anwohner lebt Martin bei seiner Mutter. Er soll einen Bruder haben, der nicht mehr zuhause wohnt. "Er ist immer nett und sagt immer hallo", berichtet eine Nachbarin im RTL-Interview. "Daraus kann man aber nicht schließen, was für ein Mensch das ist." Martin sei meist mit dem Fahrrad unterwegs, er wirke insgesamt unauffällig.
Der Vater des 32-Jährigen sei Alkoholiker gewesen, erzählen mehrere Nachbarn RTL-Reporterin Nele Balgo. Vor etwa 20 Jahren soll er gestorben sein.
Kinder aus Berliner Kita "Feldhäuschen" sollen vernommen werden
Laut Staatsanwaltschaft ist der Verdächtige weiterhin auf freiem Fuß. "Es liegt eine Strafanzeige wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs vom Februar bis August vor. Der Anfangsverdacht war stichhaltig genug, um Ermittlungen einzuleiten", sagte ein Sprecher zu RTL.
Die Ermittler wollen nun Zeugen zu dem mutmaßlichen Missbrauchsfall vernehmen. Auch Kinder aus der betroffenen Kindertagesstätte "Feldhäuschen" in Berlin-Spandau sollen befragt werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
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Anzeigen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs
Der 32-Jährige arbeitete in der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Aushilfskraft. Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte sich Martin den Eltern in einem Schreiben vorgestellt, das RTL vorliegt. Darin erklärt er unter anderem, in der Kita "den Alltag verschönern" zu wollen. Zu seinen Hobbys schreibt er: "In meiner Freizeit mache ich Eiskunstlauf mit professionellem Training, Mermaiding, schreibe Kinderbücher."
Vorwürfe von Eltern an Leitung der Kita "Feldhäuschen"
Eltern erklärten im RTL-Interview, die Kita-Leitung vor dem Erzieher gewarnt zu haben. Die Einrichtung habe darauf allerdings zu spät reagiert. Die Kita wies dies zurück und erhob ihrerseits Vorwürfe gegen das Landeskriminalamt.
Am Montag waren die Eltern bei einem Elternabend über die Vorfälle informiert worden. Dabei kam zu emotionalen Szenen. Eine Mutter brach zusammen und musste von einem Notarzt versorgt werden. Die Kita blieb bis zum Ende dieser Woche geschlossen. (bst)
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