Missbrauchsverdacht in Berliner Kita "Feldhäuschen"
Elternabend eskaliert – Mutter bricht zusammen und muss von Notarzt versorgt werden
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Kindesmissbrauch-Verdacht in Kita in Berlin-Spandau
Mehrfach soll eine männliche Aushilfe in der Kita „Feldhäuschen“ in Berlin-Spandau Kinder missbraucht haben. Die Polizei bestätigte auf RTL-Anfrage Ermittlungen gegen einen tatverdächtigen Beschäftigten (32) der Kindertagesstätte. Von dem Missbrauch sollen fünf Kinder betroffen sein. Auf einer Info-Veranstaltung wollte die Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Kita-Betreiber den Eltern Unterstützung anbieten. Doch der Elternabend am Montag lief aus dem Ruder, eine Mutter brach sogar zusammen.
Info-Veranstaltung für Eltern der Kita-Kinder eskalierte
"Es ist sehr laut geworden, sehr emotional", sagt Thomas Scheunemann, Awo-Vorstand des Kreisverbandes Spandau, im RTL-Interview. Er könne die Eltern verstehen. "Wenn ich auf so einer Veranstaltung erfahre, was hier passiert sein soll, wäre ich auch entsetzt und möglicherweise auch wütend und sauer auf den Träger. Das mussten wir gestern am eigenen Leib erfahren."
Eine seelische Belastung, die kaum jemand einfach wegstecken kann. "Leider ist die Veranstaltung eskaliert", berichtet Scheuermann. "Eine Mutter ist kollabiert, daraufhin musste der Notarzt eingesetzt werden." Der Arzt habe dann den Kriseninterventionsdienst und die Polizei informiert.
Berliner Kita "Feldhäuschen" bleibt erst mal geschlossen
Dass in den nächsten Tagen in der Berliner Kita Normalbetrieb herrscht, ist für die Awo und die Eltern undenkbar. "Wir haben uns gestern mit den Eltern darauf geeinigt, dass wir die Einrichtung bis zum Ende der Woche schließen", erklärt Thomas Scheunemann.
In dieser Zeit sollen die Eltern und Erzieherinnen so vorbereitet werden, dass der Betrieb am Montag wieder starten kann. "Wir haben morgen eine Informationsveranstaltung für die Eltern, zu der auch die Kolleginnen des Landeskriminalamts kommen. Ihnen können die Eltern ihre vielen offenen Fragen stellen." Darüber hinaus sollen die Organisation "Strohhalm e.V" und der Kinderschutzbund den Eltern beratend zur Seite stehen.
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Coaching für Erzieherinnen der Kita in Berlin geplant
Für Donnerstag ist ein Coaching für die Erzieherinnen der Kita geplant. "Auch die Kolleginnen sind schwer traumatisiert", berichtet Scheuermann. "Es gab gestern überall Tränen." Es sei wichtig, dass die Erzieherinnen stabilisiert werden und Vertrauen zurückgewinnen.
32-Jähriger soll Kinder während Betreuung missbraucht haben
Der unter Verdacht stehende Beschäftigte habe zwei Monate lang in der Kita gearbeitet, sagte der Awo-Kreisverband zu RTL. Die Polizei erklärte zu dem Fall "Nach bisherigen Erkenntnissen soll es zu sexuellen Handlungen an Kindern während der Betreuungszeiten durch einen 32 Jahre alten Beschäftigten einer Kindertagesstätte gekommen sein. Bereits am 25. August wurde ein Vorfall erstmalig von Eltern bei der Polizei angezeigt. Weitere vier Anzeigen zu Vorfällen, die ebenfalls noch vor dem 25.08. stattgefunden haben sollen, folgten in der vergangenen Woche." Ob es schon einen Haftbefehl gegen die Kita-Aushilfe gibt, ist nicht bekannt. (bst)