Westen reagiert mit Empörung und Entsetzen auf den Angriff RusslandsJoe Biden spricht von "unprovozierten und ungerechtfertigten" Angriff und will Russland zur Rechenschaft ziehen

 February 22, 2022, Washington, District of Columbia, USA: United States President Joe Biden hosts a virtual event announcing progress on securing critical mineral supply chains, powering clean energy manufacturing, and creating good-paying jobs in the South Court Auditorium in the Eisenhower Executive Office Building in Washington, DC on Tuesday, February 22, 2022 Washington USA - ZUMAs152 20220222_zaa_s152_022 Copyright: xChrisxKleponisx-xPoolxviaxCNPx
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Der Westen hat mit Empörung und Entsetzen auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. US-Präsident Joe Biden sprach in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj von einem "unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff". Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür "zur Rechenschaft ziehen", erklärte er.
Außenministerin Annalena Baerbock hat schärfste Sanktionen gegen Russland angekündigt. „Wir werden das volle Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg bringen“, sagte sie nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. Dazu werde sich Deutschland international mit der Europäischen Union, der Nato sowie den stärksten Wirtschaftsmächten im G7-Format abstimmen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, er wolle die Ukraine zerstören. "Ich habe alle Staatschefs der Welt aufgerufen, alle möglichen Sanktionen zu verhängen, auch solche gegen Putin."

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Scholz: "Furchtbarer Tag für die Ukraine - dunkler Tag für Europa"

 Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Empfang mit militaerischen Ehren des Irischen Praemierministers Micheal Martin im Kanzleramt in Berlin am 22. Februar 2022. Bundeskanzler Scholz empfaengt Irischen Praemierminister in Berlin *** German Chancellor Olaf Scholz before the reception with military honors of the Irish Minister of the Army Micheal Martin at the Chancellery in Berlin on February 22, 2022 German Chancellor Scholz receives Irish Minister of the Army in Berlin
Russland begehe einen "eklatanten Bruch des Völkerrechts", so Olaf Scholz
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"Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa", erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz. Russland begehe einen "eklatanten Bruch des Völkerrechts".

Der britische Premierminister Boris Johnson sagte: "Präsident Putin hat sich für den Weg des Blutvergießens und der Zerstörung entschieden."

Von der Leyen: "Gedanken mit der Ukraine und den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern"

Die EU werde Russland zur Verantwortung ziehen, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. "In diesen dunklen Stunden sind unsere Gedanken mit der Ukraine und den unschuldigen Frauen, Männern und Kindern, die einen nicht provozierten Angriff erleben und um ihr Leben fürchten", twitterte sie.

Der russische Angriff sei "durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Kanzler Scholz. Deutschland verurteile "diesen rücksichtslosen Akt" des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf das Schärfste. "Unsere Solidarität gilt der Ukraine und ihren Menschen."

Russland müsse die Militäraktion sofort einstellen. Mehrere westliche Regierungschefs, darunter Scholz, telefonierten mit Selenskyj und versicherten ihm die Solidarität ihrer Länder.

Baerbock: "Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen“

Außenministerin Annalena Baerbock hatte am Morgen bereits den russischen Militäreinsatz gegen die Ukraine scharf verurteilt. „Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung. Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen“, schrieb die Grünen-Politikerin in einer ersten Reaktion auf Twitter. Deutschland werde gemeinsam mit Partnern reagieren. „Unsere ganze Solidarität gilt der Ukraine“, schrieb Baerbock.

Lindner: "Putin hat sich als Lügner entlarvt"

Bundesfinanzminister hat eine harte Reaktion des Westens gegen Russland angekündigt. Der Angriff auf die Ukraine sei "ein Alptraum", twittert der FDP-Politiker. "Putin hat sich als Lügner entlarvt." Gemeinsam mit den Partnern aus EU, Nato und G7 sei man solidarisch mit der Ukraine. "Der Kreml wird harte #Sanktionen erfahren", schreibt Lindner.

Lambrecht: "Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein drastischer Bruch des Völkerrechts"

German Defence Minister Christine Lambrecht listens during news conference as she visits German troops in Rukla military base, Lithuania February 22, 2022. REUTERS/Ints Kalnins
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: „Präsident Putin hat ohne jeden Grund einen Krieg mitten in Europa vom Zaun gebrochen, er allein ist verantwortlich für das furchtbare Leid, das damit verbunden ist.“
IK/PAC, REUTERS, INTS KALNINS

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Geschlossenheit in den Reihen von EU und Nato bekräftigt. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein drastischer Bruch des Völkerrechts und mit nichts in der jüngeren Geschichte vergleichbar“, erklärte die SPD-Politikerin am Donnerstag. „Präsident Putin hat ohne jeden Grund einen Krieg mitten in Europa vom Zaun gebrochen, er allein ist verantwortlich für das furchtbare Leid, das damit verbunden ist.“

Putin habe mit der Anerkennung der beiden sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk das Völkerrecht mit Füßen getreten und das Minkser Abkommen zertrümmert. „Die Ukraine ist und bleibt ein souveräner und freier Staat. Das Völkerrecht ist nicht verhandelbar“, so Lambrecht.

Australien: „Russland hat den Krieg gewählt“

Die australische Regierung hat den russischen Angriff auf die Ukraine als „ungeheuerlich“ verurteilt und Moskau zum sofortigen Truppenabzug aufgefordert. „Wir verurteilen die einseitigen feindlichen Aktionen in der Ukraine. Russland verstößt offen gegen internationales Recht und die UN-Charta“, sagte Premier Scott Morrison. „Russland hat den Krieg gewählt.“

Krisensitzung der Nato-Botschafter am Vormittag

Die Nato-Botschafter in Brüssel würden sich am Vormittag zu einer Krisensitzung treffen, teilte ein Nato-Offizieller mit. US-Außenminister Antony Blinken sagte, er und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hätten mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefoniert. Dabei sei es um eine Verstärkung der östlichen Grenzen der Nato gegangen. Blinken versicherte den Nato-Mitglieder zudem, dass die USA zu Artikel 5 des Nato-Vertrages stünden, also der Verteidigungszusage im Falle eines Angriffs. Polen forderte die Nato auf, ihre Ost-Flanke zu verstärken. Dafür sei es jetzt Zeit, sagte ein Regierungssprecher. "Wir erwarten, dass solche Entscheidungen getroffen werden."

Die G7-Staats- und Regierungschefs kommen am Nachmittag zu einer Schalte zusammen. Am Abend findet in Brüssel ein EU-Sondergipfel statt. Dabei soll auch über weitere Sanktionen gesprochen werden. Die USA, die EU und andere westliche Staaten hatten erst am Dienstag ein erstes Sanktionspaket gegen Russland beschlossen, nachdem Moskau die abtrünnigen ukrainischen Gebiete um Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt hatte.

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