DAS sagt die ExpertinGetrennte Schlafzimmer – Beziehungs-Ende oder neue Chance zum Glück?
Von geklauten Decken bis hin zu unsäglichem Schnarchen!
Ja, so ein gemeinsames (Ehe-)Bett gehört für die meisten – mitsamt all der „Strapazen” – einfach dazu und sorgt für kuschlige Zweisamkeit und Verbundenheit. Aber manchmal kann es ganz schön nerven. Sind wir also eigentlich in getrennten Schlafzimmern – und somit auch in getrennten Betten – besser aufgehoben? Wie wirkt sich das auf die Beziehung aus? Das meint die Expertin.
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Das Ehebett: Ein überholtes Konzept, das 2025 kritisch hinterfragt werden sollte?

Seit 2015 ist Cameron Diaz mit Rockmusiker Benji Madden verheiratet. Dass sie in getrennten Betten schlafen, scheint der Partnerschaft also schon mal keinen Abbruch getan zu haben.
Doch was bedeutet das für die Beziehung, wenn man sich dazu entscheidet, fortan getrennt voneinander zu schlafen?
Die systemische Familienberaterin Ruth Marquardt erklärte uns 2023 in einem RTL-Interview: „Hier greifen oft negative Glaubenssätze.“ Sofort eine Ehekrise zu vermuten, nur weil man sich nicht mehr ein Bett teilt, sei eine veraltete Ansicht. „Wenn wir überlegen, woher das Ehebett stammt – nämlich aus Zeiten, in denen die Frau ab der Hochzeitsnacht beim Mann schlief, ihm sozusagen sexuell zur Verfügung zu stehen hatte – ist es aus meiner Sicht längst überfällig, das Ehebett noch einmal zeitgemäß zu beleuchten“, sagt sie.
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Ob es getrennte Betten gibt oder nicht, das hänge vom jeweiligen Paar ab und sei ganz individuell. Aber: „Viele Frauen, mit denen ich spreche, wünschen sich getrennte Betten, haben aber Angst, ihren Partner zu enttäuschen. Sie haben Angst vor Streit oder halten es oft einfach aus, um so zu beweisen, wie groß die Liebe ist.“
Das Problem: „All diese Überlegungen – aus falscher Rücksichtnahme – führen kurz oder lang zu Frust und Wut“, so Marquardt.
Dann ist es nicht nur mit dem ruhigen Schlaf vorbei – sondern auch mit der entspannten Beziehung.
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Der Wunsch nach getrennten Schlafzimmern wird größer? So sprecht ihr es an!
Zu Beginn sei es immer wichtig, das Thema in Ruhe und mit viel Zeit anzusprechen. „Machen Sie Ihrem Partner deutlich, dass das eigene Bett eine Entscheidung aus Selbstfürsorge ist – und keine Entscheidung gegen ihn.“ Es könne jedoch gut sein, dass beim Partner ein Gefühl des Ungeliebtseins zurückbleibt, auch wenn die Gründe für ein getrenntes Bett – Schichtarbeit, anderer Biorhythmus, Schnarchen und Co. – durchaus Sinn machen.
Die Tipps der Paarberaterin lauten:
Macht eurem Partner klar, dass ihr ihn liebt.
Sprecht über alles, was euch beschäftigt.
Schlagt eine Probezeit vor und schaut, wie sich das getrennte Bett für beide Parteien anfühlt.
Es ist völlig in Ordnung, auf sich selbst zu achten. Marquardt sagt: „Wer neben seinem Partner nicht ruhig schlafen kann, wird üblicherweise Stress empfinden, wenig ausgeruht sein. Das hat auf lange Sicht immer auch gesundheitliche Folgen. Schlaf ist unsere Zeit zur Regeneration. Ein Partner, der Sie liebt, wird wollen, dass es Ihnen gut geht und ihm auch.“
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DAS sind die Vorteile getrennter Schlafzimmer und Betten
Der Entschluss steht also fest: Getrennte Betten sind einfach sinnvoller. Hat man sich damit nun selbst den Dolchstoß für ein mögliches Beziehungsende verpasst? „Dem Bett selbst ist es egal, wer wann in ihm schläft. Wir Menschen geben den Dingen die Bedeutung. Das Ehebett darf entmystifiziert werden“, erklärt Marquardt.
Die Vorteile des eigenen Bettes:
Ich habe meinen eigenen Rückzugsraum, wo ich nach einem anstrengenden Tag besonders gut zur Ruhe kommen kann.
Ich genieße die Zeit mit mir und kann mich frei bewegen.
Ich kann mich in mir und mit mir sicher fühlen. Denn weder ein anderer Atem noch andere Geräusche halten mich wach.
Die räumliche Distanz der getrennten Betten können dafür sorgen, dass wieder eine neue Lust entfacht wird.
Getrennte Betten können die Qualität der Partnerschaft durchaus verbessern. Die Familienberaterin erzählt: „Viele Paare haben die Erfahrung gemacht, wie schön es sein kann, endlich wieder Raum und Zeit für sich zu haben. Privatsphäre, störungsfreien Schlaf, kein sexueller Erfolgsdruck – all das darf selbstverständlich sein.“
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Aber, aufgepasst! Getrennte Betten sind nicht für alle Paare geeignet

Ihr könnt über das Schnarchen des Partners hinwegsehen und seid einfach zu gern in seiner Nähe? Gut! Dann braucht ihr kein weiteres Bett kaufen und könnt Zweisamkeit wie gewohnt genießen. „Da glückliche Paare aus einzelnen glücklichen Menschen bestehen, kann es durchaus sein, dass ein Paar es genießt, gemeinsam in einem Bett zu schlafen. Das Gefühl, auch nachts nicht allein zu sein, ist ein schönes“, so die Paarberaterin. Zudem gebe es Studien, die belegen, dass manche Paare sogar besser neben ihrem Partner schlafen.