Prio-Brief wird abgeschafftDeutsche Post darf sich künftig mehr Zeit lassen UND wird teurer

Die Brieftauben dürfen künftig wieder länger fliegen!
Während die Deutsche Post aktuell noch über 80 Prozent der versendeten Briefe am nächsten Werktag zustellt, dürfen sich die Boten im kommenden Jahr mehr Zeit lassen. Auch der Prio-Brief fällt weg. Ab sofort gilt: länger warten oder mehr blechen!
Einschreiben löst den Prio-Brief ab
Zum Ende des Jahres stampft die Deutsche Post den Prio-Brief ein. Die schnelle Alternative zu einer normalen Sendung verspricht, „mit einer hohen Wahrscheinlichkeit“ schon am nächsten Werktag bei seinem Empfänger zu landen, kostet dafür aber 1,10 Euro mehr. Ab 2025 gibt es eine andere Option – doch die dürfte um einiges teurer werden.
Die Post begründet das Aus damit, „dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie vor 20 Jahren haben, als es noch die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab.“
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Wer es aber trotzdem enorm eilig hat, muss künftig ein Einschreiben verschicken. Das werde „das Produkt für die schnellere Briefzustellung sein“, erklärt die Post. Derzeit kostet ein Einwurf-Einschreiben 2,35 Euro, also mehr als doppelt so viel wie ein normaler Prio-Brief. Durch die Umstellung entgehen Kunden zumindest einer zusätzlichen Mehrwertsteuer, die auf die besonders schnellen Briefe fällig geworden wäre. Ob sich der Preis 2025 verändert, ist noch unklar.
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Post darf bald langsamer ausliefern
Doch lohnt es sich überhaupt, das Tempo des Versands durch eine Finanzspritze zu beschleunigen? Aktuell muss sich die Post an eine staatliche Vorschrift halten, die gewährleistet, dass 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am Folgetag ankommen. Diese Vorgabe wird sogar übertroffen – doch eine Reform lockert den Richtwert ab dem kommenden Jahr.
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Künftig gilt: 95 Prozent der Sendungen müssen erst am dritten Werktag ihren Empfänger erreichen. Damit stampft der Bundestag den bisherigen Lieferdruck ein, räumt dem Konzern so mehr Zeit ein. Eigentlich ein Schritt, der den Prio-Brief attraktiver für den Kunden macht. Trotzdem kommt das Aus – samt der wohl teureren Alternative. (dpa/fkl)