Worauf Verbraucher achten sollten

„Diese Lebensmittel sind Killer!“ Mediziner warnt vor bestimmten veganen Ersatzprodukten

Wie gut sind sie? Ernährungsexperte mit Kritik Vegane Ersatzprodukte
04:59 min
Vegane Ersatzprodukte
Wie gut sind sie? Ernährungsexperte mit Kritik

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Vegane Ernährung wird immer mehr zum Trend. Dabei wollen viele Menschen zunehmend auf tierische Produkte verzichten und streichen nicht nur Fleisch und Fisch, sondern auch Milch, Käse und Eier von ihrer Zutatenliste. Die Auswahl an Ersatzprodukten in Supermärkten und Discountern ist mittlerweile riesig. Der Internist und Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl warnt in der Sendung „Stern TV am Sonntag“ bei RTL jedoch vor den fleischlosen Alternativen. Sie seien „ungesund bis tödlich“ und trügen keineswegs zu einer gesunden Ernährung bei.

Oben im Video sehen Sie, warum für den Experten die im Studio gezeigten Lebensmittel regelrechte „Killer“ sind.

„Dieser Hype nach Ersatzprodukten ist ungesund bis tödlich"

Dr. Matthias Riedl ist Internist und Ernährungsmediziner. Er sieht die fleischlosen Alternativen, auf die viele Menschen bei einer veganen Ernährung zurückgreifen, skeptisch und sagt: „Die meisten veganen Ersatzprodukte sind rein chemisch und nichts anderes als ultrahochverarbeitete Fertigprodukte." Das sei insbesondere deshalb so heimtückisch, weil die veganen Produkte schließlich als Ersatz für Fleisch oder andere tierische Produkte dienen sollen. Doch auch im Vergleich zu anderen Fertigprodukten seien diese extrem verarbeitet und besonders chemisch. „Dieser Hype nach Ersatzprodukten ist ungesund bis tödlich, hat nichts mit gesunder Ernährung zu tun - und wird dann auch noch total überteuert verkauft", so Riedl.

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Besonders schädlich seien Produkte ab einem Gramm Salz auf 100 Gramm Produkt. Denn das erhöhe das Schlaganfallrisiko. Auch Phosphate, die beispielsweise im Schnitzelersatz zu finden sind, seien skeptisch zu betrachten, da sie das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Osteoporose erhöhen. Außerdem lasse der Stoff Haut und Muskeln schneller altern.

„Stern TV“ am Sonntag: Mediziner bewertet veganes Schnitzel und Hackfleisch enorm kritisch

Viele Verbraucher kochen mittlerweile zum Beispiel lieber mit veganem Hackfleisch. Bei „Stern TV“ bewertet der Mediziner das Ersatzprodukt jedoch kritisch. „In solchen Hackfleischprodukten wurden wiederholt Mineralölrückstände festgestellt und die stehen im Verdacht Krebs zu fördern“, so Riedl. Der Grund: Hier handele es sich um ein reines Industrieprodukt aus Maschinen, in das sich leider auch Maschinenöl mischen könnte.

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Weiter weist der Experte darauf hin, dass Soja und Tofu definitiv sehr gesund seien, sofern beides auch zu einem hohen Anteil in den veganen Ersatzprodukten enthalten ist. Hierauf sollten Verbraucher sehr stark achten.

„Das Problem bei veganem Schnitzel ist, dass aus der Soja-Bohne nur das Protein herausgelöst wurde. Damit ist der gesunde Rest der Bohne nicht im Schnitzel enthalten, dafür aber jede Menge Chemie als Verdickungsmittel, Arome und Kleister, um alles zusammenzuhalten. Und dieses kann unserer Darmflora schaden“, kritisiert der Experte. Im Vergleich zu herkömmlichem Schnitzel und Hackfleisch seien in diesem Fall beide veganen Ersatzprodukte in seinen Augen sogar schlechter.

„Dann lieber ein Bio-Fleischprodukt und davon in der Menge weniger“, so Riedl. Sein Fazit zu veganen Ersatzprodukten fällt daher relativ nüchtern aus. „Lieber Selbermachen, oder ab und zu auf Bio-Produkte zurückgreifen“, rät Riedl. Der Experte ergänzt mit Blick auf die im Studio gezeigten Produkte: „Für mich sind die hier gezeigten Lebensmittel Killer.“

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Stark verarbeitete Lebensmittel steigern Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Mortalität

Bei seiner These stützt sich Ernährungsmediziner Dr. Riedl, was die gesundheitlichen Folgen angeht, insbesondere auf zwei Studien: Die Framingham Offspring-Studie „Fertiggerichte und Herzerkrankungen“ von 2021 und auf die Kohortenstudie „Verarbeitete Lebensmittel und Morbus Crohn“, die ebenfalls aus dem Jahr 2021 stammt.

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Die Framingham Offspring-Studie untersucht seit 1948 systematisch die Bevölkerung der US-amerikanischen Stadt Framingham in Massachusetts und zählt zu den wichtigsten epidemiologischen Studien in den USA. Dabei wurden 3.000 Teilnehmer, die im Durchschnitt 54 Jahre alt waren, alle vier Jahre klinisch untersucht. Das Kernergebnis: Stark verarbeitete Lebensmittel gehen mit einem gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Durchblutungsstöungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt und Mortalität einher.

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Der Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln erhöht das Risiko für Morbus Crohn

Bei der Kohortenstudie „Verarbeitete Lebensmittel und Morbus Crohn (2021)“ wurden 245.112 Teilnehmer, Mitarbeiter des US-amerikanischen Gesundheitssystems, untersucht. Das Ziel der Studie: Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln und dem Risiko für die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Und tatsächlich zeigt das Ergebnis der Studie durch den Konsum von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln ein erhöhtes Risiko für Morbus Crohn, nicht jedoch für Colitis ulcerosa.

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Debatte zur Sendung: Das sagten Kritiker - und so reagiert Dr. Matthias Riedl

Nach der Ausstrahlung kam es zu Kritik an den von Ernährungsmediziner Riedl geäußerten Punkten. Wir haben nachgehakt! Mehr dazu lesen Sie hier: Hitzige Debatte nach Stern-TV-Sendung – sind vegane Ersatzprodukte wirklich „Killer“?

Anm. der Redaktion: In einer vorhergehenden Version des Artikels wurde im Zusammenhang mit den Soja-Proteinen ein Zitat von Dr. Matthias Riedl falsch wiedergegeben. Es wurde nun korrigiert und ergänzt.