Zukünftig heißt es wohl: Zwei, drei, vier oder fünf. Denn bei Aldi ist bald Schluss mit Haltungsform eins beim frischen Fleisch. Das klingt nach mehr Tierwohl – heißt aber auch: Es wird wohl ein bisschen teurer.
Der Discounter schreibt auf seiner Website: „Mit dem Verzicht auf Frischfleischprodukte aus Haltungsform 1 setzen wir bei ALDI SÜD ein klares Zeichen für mehr Tierwohl. Die Nachfrage nach Artikeln aus höheren Haltungsformen wächst stetig und belegt eindeutig: Diesen Weg zu mehr Tierwohl gehen unsere Kund:innen mit.“
Das Ganze gilt allerdings nur für die Eigenmarken von Aldi. Aber was bedeuten diese Stufen eigentlich für die Tiere?
Bei Stufe eins gibt es zum Beispiel für ein 100 Kilo schweres Schwein nur den gesetzlichen Mindeststandard - und zwar nicht mal einen Quadartmeter. In den weiteren Stufen erhalten die Tiere dann mehr Platz, zusätzlich unter anderem Stroh und frische Luft . In der Bio Stufe fünf gibt es dann deutlich mehr Platz, ergänzt durch mindestens einen Quadratmeter Auslauf.
Aber ist das Aus für Haltungsform 1 wirklich ein Wendepunkt – oder doch nur gutes Marketing?
Handelsexperte Jörg Funder: „Aldi tatsächlich ist nicht nur ein sehr effizienter Händler, sondern eben auch einer, der die Kundengruppen für sich gewinnen will. Die sensibel auf genaue Haltungsformen, Nachhaltigkeit und auch Güte gerade bei Fleisch aus sind, zufriedenzustellen.“
Dass andere Supermärkte und Discounter nachziehen, hält der Experte für wahrscheinlich. Und auch bei Aldi ist das wohl erst der Anfang: Bis 2030 soll auch die Haltungsstufe 2 komplett aus dem Sortiment verschwinden.