Professor Timo Ulrichs erklärt

Warum uns die neue Corona-Variante eigentlich nichts anhaben kann

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Auch wenn die Dunkelziffer bei den Coronainfektionen aktuell sehr groß sei, sehen Experten keinen Grund zur Sorge.
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Eris hat sich das dominante Corona-Virus durchgesetzt. Die neue Variante ist ansteckender als seine Vorgänger und könnte diesen Herbst für eine neue Coronawelle sorgen. Warum wir uns vor Eris trotzdem nicht fürchten müssen.

Experte stellt klar: Eris ist nicht schlimmer als andere Varianten!

Prof. Timo Ulrichs
Epidemiologe Dr. Timo Ulrichs gibt seine Einschätzung zur aktuellen Corona-Lage ab.
RTL

Zuerst einmal: „Eris ist nicht schlimmer, als die vorhergehenden Varianten“, stellt Epidemiologe Timo Ulrichs im ntv-Gespräch klar. Sie habe sich durchsetzen können, weil sie eben deutlich ansteckender sei. Doch unterscheide sich Eris nur minimal von den anderen Corona-Varianten. Und das ist gut so, denn: „Unsere Immunabwehr deckt sie ab. Das Virus kann sich nicht mehr schnell und stark ausbreiten und auch nicht mehr hohe Krankheitszahlen auslösen.“

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Durch die Impfungen und Durchseuchung entwickele sich unsere Immunität nämlich genauso weiter wie das Virus. „Das Virus kann keinen großen Schaden mehr anrichten", so Ulrichs. Tatsächlich geht der Experte davon aus, dass wir eine kleine Corona-Sommerwelle hatten, wir sie aber einfach nicht bemerkt haben. Einfach, weil nicht genug getestet wurde und Infektionen so unerkannt blieben.

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Das bestätigt auch Dr. Christoph Specht. „Ganz ganz viele Menschen hatten Kontakt mit dem Antigen – sei durch Impfung oder durch die Infektion – und das gibt eine gute Immunabwehr“, erklärt er gegenüber ntv. Denn auch wer mit Booster geimpft sei, habe „ganz sicher“, irgendwann einmal Kontakt mit dem Virus gehabt, zum Beispiel im Zuge einer unerkannten Infektion. „Das Immunsystem geht dann sofort aus 180 und produziert dann ganz viele Antikörper. Das ist quasi unsere automatische Boosterung.“ Viele seien dadurch aktuell sehr gut geschützt.

Im Video: Das müssen Sie zur neuen Coronavariante Eris wissen

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Keine Rückkehr zu Maske und Abstand

Deshalb erwartet Epidemiologe Ulrichs auch keine Rückkehr zur Maskenpflicht oder Abstandsregeln. Seine Empfehlung:

  • Jeder, der es für sinnvoll halte, solle sich impfen

  • bei typischen Krankheitssymptomen selbst testen

  • bei einem positiven Testergebnis isolieren

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„Es wird immer so bleiben, dass wir im Herbst und Winter eine Welle zu erwarten haben“, stellt Ulrichs klar. Deshalb sei und bleibe es gerade für Risikogruppen sinnvoll, sich dann nochmal impfen zu lassen. (jbü)