Sprecher der Familie McCann im Interview
Christian B. unter Mordverdacht: So geht es Maddies Eltern jetzt
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Maddies Eltern wollen wissen, was mit ihrer Tochter passiert ist
13 Jahre nach dem Verschwinden der kleinen Maddie McCann ist plötzlich wieder Bewegung in den Fall gekommen: Christian B., 43 Jahre alter Deutscher, steht im Verdacht, das Kind damals aus einer Ferienanlage in Portugal entführt und ermordet zu haben. Clarence Mitchell, der Sprecher der Familie McCann erklärt im RTL-Interview im Video, wie die Eltern des vermissten Mädchens die Neuigkeiten aufgenommen haben und wie es ihnen jetzt geht.
Maddie McCann verschwand 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal
„Wenn das Wort Mord fällt, ist das natürlich der schlimmste Albtraum aller Eltern“, so der Freund der Familie. Kate und Garry McCann hätten in all den Jahren die Hoffnung nie aufgegeben, ihre Tochter lebend zu finden, erklärt Mitchell. Solange es keine Beweise für das Gegenteil gäbe, würden die Maddies Eltern davon ausgehen, dass ihre Tochter noch leben könnte, auch wenn die Deutsche Polizei nun von Mord spreche.
Darum würden Garry und Kate McCann nun auch erst einmal abwarten, was bei den Ermittlungen der Polizei herauskomme und ob die neue Spur den Fall am Ende wirklich aufklären könne. „Sie haben durch bittere Erfahrung gelernt, zu warten, bis die Polizei etwas Handfestes gefunden hat“, so der Sprecher. Sollte sich der Verdacht aber bewahrheiten, wäre das „einfach furchtbar“ für die Eltern. Aber zumindest hätten sie dann Gewissheit. „Sie müssen Frieden finden“, erklärt Mitchell.
Die Ermittler brauchen weitere Beweise gegen Christian B.
Nachdem die Ermittler den Verdacht öffentlich gemacht hatten, sind zwar viele Hinweise bei der Polizei eingegangen, einen Durchbruch gab es bisher aber nicht. Noch immer sind viele Fragen offen. „Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht aus“, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Als Maddie in Praia da Luz an der Algarve verschwand, war Christian B. 30 Jahre alt. Er hielt sich zwischen 1995 und 2007 regelmäßig in der Region auf, einige Jahre davon in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Sowohl in Deutschland als auch Portugal wurde er mehrmals straffällig.
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Ermittler schließen weitere unentdeckte Straftaten nicht aus
Er ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft und sitzt im Moment in Kiel eine Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um den Handel mit Betäubungsmitteln. Parallel ist wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet.
Zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Braunschweig am 16. Dezember 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft. Er hatte 2005, rund eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden Maddies, in Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision liegt beim Bundesgerichtshof. Die Ermittler schließen weitere bislang unbekannte Straftaten des Mannes nicht aus.
Quelle: dpa, RTL.de
TVNOW-Doku zum Fall Maddie
Maddies Eltern, die zwischendurch sogar selbst ins Visier der Ermittler gerieten haben 13 Jahre lang gebangt und gehofft, dass ihr Kind noch am Leben sein könnte. Hat die Polizei diesmal endlich den richtigen Tatverdächtigen? Lässt sich der Fall jetzt endlich aufklären? Mehr dazu sehen Sie in der TVNOW-Doku „Der Fall Maddie – haben sie endlich den Richtigen?“.