„Papa, warum rechnen? Das macht doch der Computer!“

KI für die Kleinen – ein echtes Lernwunder oder verblöden unsere Kids jetzt endgültig?

Kind an einem Computer der Zukunft
Schöne neue Zukunft: Werden unsere Kinder jetzt zu Papageien, die einfach nachplappern, was die KI ihnen sagt?
Adobe Stock / KI

„Papa, wozu schreiben? Ich diktiere doch einfach!“
Neue KI-Programme wie „KinderGPT“ versprechen schon den kleinsten Nutzern, via Diktierfunktion wirklich jede Frage beantworten zu können. Kein Wunder also, dass mein siebenjähriger Sohn wenig Lust hat, selbst zum Stift zu greifen. Macht KI unsere Kinder schlauer oder doch vielmehr zu kleinen Papageien, die nur nachplappern, was die Maschine ihnen vorgibt?

Ein Roboter-Papagei, der Sätze stiehlt

Früher war Computer-Technik nur was für Nerds, heute chatten Grundschüler mit „intelligenten“ Helfern, die Matheaufgaben lösen, Geschichten erfinden und sogar Bilder malen. Klingt praktisch, aber Vorsicht: KI ist kein Zauberer, sondern ein Super-Spicker. Das System speist sich aus Milliarden Daten, plappert aber nur nach, was andere schon geschrieben haben – ohne dabei etwas zu verstehen. Wie ein Roboter-Papagei, der Sätze stiehlt.

Eine große Verführung

„Papa, warum rechnen? Das macht doch der Computer!“ Auch hier ist die Verlockung riesig: Warum selbst denken, wenn die KI alles kann? Doch Lehrer schlagen Alarm: Immer mehr Kinder verlernen, ihren Hirnschmalz zu verwenden. Sie tippen die Fragen in Apps und verlieren so, was jedes Kind dringend benötigt: stolz darauf zu sein, etwas selbst erreicht zu haben.

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Im Video: Kann KI Menschen in den Tod treiben?

Generation Google: Schlaue Hosentaschen, faule Köpfe?

Erinnert ihr euch noch an Telefonbücher? Die Jugend von heute nicht. Für sie ist Google das Gedächtnis, KI der Hausaufgaben-Helfer. Marshall McLuhan, der kanadische Pionier der Medien-Kritik, hätte wohl geurteilt: „Wir werden zu Cyborgs – halb Mensch, halb App.“

Lese-Tipp: So lernen Schüler in Zukunft mit Künstlicher Intelligenz

Seine Botschaft war: Wir verbinden uns mit der Maschine, um unsere körperlichen Fähigkeiten zu erweitern. Resultat: Das Auto macht bequem, das Smartphone in der Hosentasche dann vergesslich. Und KI? Macht uns vielleicht bald zu Sklaven des Roboter-Papageis.

Wie ist das bei euch?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Die Krux mit der Technik-Liebe

Ich will ehrlich sein: Ich bin da hin- und hergerissen. Einerseits liebt mein Sohn Gregs Tagebuch-Hörspiel, in dem sich der Held über seine Eltern lustig macht, weil die Erwachsenen eh nur darauf neidisch sind, dass die heutigen Kinder all diese Möglichkeiten haben.

Andererseits sehe ich, wie Schulen Handys verbannen – aus Angst vor Denkfaulheit und Datenklau. Klar ist: Lesen, Schreiben, Rechnen ohne Maschine muss jedes Kind lernen. Sonst wird’s brenzlig, wenn der Akku alle ist.

Lese-Tipp: Anstiftung zum Lügen! Snapchat-KI gibt unseren Kindern gefährliche Tipps

Durchblick statt nur Daddeln!

Mein Plan? Mein Junior soll KI checken, nicht nur nutzen. Wie funktioniert der Zauber? Wer steckt dahinter? Und vor allem: Was kann ich besser als die Maschine? Schulen sollten das längst standardmäßig unterrichten – in einem Fach wie „Technik-Durchblick“. Denn nur wer versteht, wie Technik tickt, wie Medien ticken, wie die KI tickt, der wird auch langfristig nicht zum Opfer.

Papas Fazit

KI ist wie Zucker – in Maßen super, in Massen gefährlich. Geben wir unseren Kindern nicht nur die Tools, sondern auch den Durchblick, um damit umzugehen. Am Ende zählt nicht, was die Maschine kann, sondern das, was in ihren Köpfen steckt.