Statt Abschiebung tauchte er monatelang unterIS-Anhänger Issa al H. soll Attentäter von Solingen sein
Er tötete vier Menschen und verletzte acht schwer!
Die Polizei hat den mutmaßlichen Killer von Solingen! Er soll sich den Beamten gestellt haben. Laut Bild habe er zur Polizei gesagt: „Ich bin der, den ihr sucht.“ Jetzt wurde Haftbefehl gegen den 26-Jährigen erlassen. Inzwischen gibt es gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: Alle Verletzten sollen außer Lebensgefahr sein.
Mann sticht wahllos auf feiernde Menschen ein
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den Syrer Issa al H. Laut RTL-Informationen habe er sich Samstagabend einer Polizeistreife gestellt. Wie RTL weiß: Seine Kleidung war schmutzig und blutverschmiert. Am Sonntag (25. August) wird Haftbefehl gegen Issa al H. wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erlassen.
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Der 26-jährige Issa al H. wurde in der syrischen Stadt Deir al-Sor geboren. Nach Spiegel-Informationen kam er Ende Dezember 2022 nach Deutschland und stellte in Bielefeld einen Antrag auf Asyl. Um seiner Abschiebung nach Bulgarien 2023 zu entfliehen, soll er nach RTL-Informationen in Paderborn untergetaucht sein, bis er sich sechs Monate später wieder bei den Behörden meldete und in einer Solinger Unterkunft untergebracht wurde.
Solingen-Killer war Mitglied der IS
Nach Spiegel-Informationen soll er einen sogenannten subsidiären Schutz bekommen haben. Diesen Status erhielten Geflüchtete aus dem Bürgerkriegsland häufig. Den Sicherheitsbehörden zufolge sei er laut Spiegel-Informationen bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt - bis jetzt.
Die Bundesanwaltschaft teilt in einer Mitteilung, der Syrer habe sich vor der Tat in Solingen der Terrorvereinigung IS angeschlossen. Aufgrund seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er dann den Entschluss gefasst, auf dem Stadtfest in Solingen eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten, so die Behörde.
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15-Jähriger soll mit Täter gesprochen haben
Auf einem Volksfest in Solingen hatte der mutmaßliche Täter am Freitagabend (23. August) mit einem Messer wahllos auf Besucher eingestochen. Zwei Männer (67, 56) und eine Frau (56) kamen dabei ums Leben, acht weitere Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Der Täter konnte nach der Tat am Samstagabend zunächst unerkannt in der Menge verschwinden.
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Im Laufe des Samstags wurde zunächst ein 15-Jähriger festgenommen. Der Teenager soll sich kurz vor der Tat mit dem mutmaßlichen Täter unterhalten haben. Gegen Abend durchsuchte die Polizei eine Flüchtlingsunterkunft, in der sie einen 36-Jährigen verhaftete. Auch bei ihm handelte es sich nicht um den Täter. Laut NRW-Innenminister Reul soll der mutmaßliche Täter allerdings in derselben Unterkunft gelebt haben. Mit der Festnahme zeigte Reul sich zufrieden: „Ich selber bin im Moment ein Stück zumindest mal erleichtert“, sagte er in der ARD. Er warnte allerdings auch vor politischen Schnellschüssen. Dass der Täter erwischt worden sei, sei ein Beweis dafür, dass der Staat funktioniere.

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Die Terrororganisation „Islamischer Staat” (IS) behauptet bereits am Samstagnachmittag, die Tat sei in ihrem Auftrag begangen worden. Angeblich soll es sich um eine Tat aus Rache für die getöteten Menschen in Palästina gehandelt haben. Jetzt müsse geprüft werden, ob dieses Schreiben echt sei, so ein Polizeisprecher. (rsa/eon/cpe/dpa)