An der Grenze zum Gazastreifen steht die israelische Armee. 300.000 Reservisten wurden einberufen - auch aus dem Ausland. Einer von ihnen ist Bnaya Wie-der. Seit zwei Jahren lebt der 24-Jährige mit seiner Frau in Düsseldorf. Achinoam bleibt - arbeitet weiter für die jüdische Gemeinde. Und kümmert sich um die einjährige Tochter.
Achinoam Wieder: "Gestern habe ich ihr eine Geschichte erzählt, die heißt Hallo, Hallo Abba. Also Hallo Hallo Papa. Ich habe angefangen zu weinen, als ich ihr diese Geschichte vorgelesen habe, weil alles was ich will - was sie will - ist zusammen mit ihrem Papa zu sein - meinem Mann. Sie sagt ständig: Abba, Abba. Sie versteht nicht, wo er hin ist."
Immer mal wieder kann Bnaya seine Frau anrufen. Ein Lebenszeichen von sich geben. Der 22- jährigen bleibt nur die Hoffnung auf das nächste Klingeln.
"Ich habe so Angst, was mit ihm und den anderen Soldaten passiert. Auf der anderen Seite bin ich sehr stolz auf ihn, dass er das macht. Um unschuldige Menschen zu beschützen", sagt Achinoam Wieder.
Auch die Situation in NRW macht Sorgen. Zum Beispiel die antisemitische Demonstration in Duisburg gestern. Mehr als hundert Menschen protestieren auch gegen Israel. Solche Versammlungen beunruhigen Patrick Marx. Der Deutsche mit jüdischem Glauben hat Angst um seine Sicherheit.
"Ich wünsche mir wirklich eine breite Unterstützung gegen den Terror in Deutschland, weil wir hier in einer liberalen Demokratie leben und es ist mir wichtig, dass alle Menschen das verurteilen, was da wirklich an Schrecklichen passiert", sagt Patrick Marx
Auch NRWs Ministerpräsident, Hendrik Wüst, hält Demonstrationen wie in Duisburg für unerträglich.
"Wir stehen ohne Wenn und Aber an der Seite Israels. Ich sage Ihnen auch meine persönliche Meinung Ich halte es für unerträglich, in Angesicht der Bilder, die wir aus Israel sehen. Hier Israel feindlich zu demonstrieren. Des-wegen werden wir al-le rechtlichen Möglichkeiten nutzen, diese Demonstration einzuschränken. Wenn es, wenn es geht, auch zu verbieten", sagt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Auch für die jüdische Gemeinde in Düsseldorf wäre das der richtige Schritt.
"Ein Verbot von antiisraelischen und antisemitischen Organisationen? Natürlich, klar. Aber das muss etwas sein, was sich jeder wünscht, der in Deutschland lebt. Weil das bedroht unser freies und respektvolles Miteinander", sagt Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.
Die Stimmung bleibt aufgeheizt. In Israel, aber auch bei uns in NRW.