Renten-Tabelle zum Nachschauen

2023 sollen die Renten steigen: Wie viel Sie ab dann mehr ausbezahlt bekommen - in der Übersicht!

ARCHIV - ILLUSTRATION - Die Miniatur-Figuren zweier Rentner sitzen am 22.10.2010 auf einem Berg mit Euro-Münzen vor einem Schild mit der Aufschrift "Rente" (Archivbild vom 22.01.2010). Die Renten steigen am 1. Juli deutlich - im Osten um 2,26 Prozent, im Westen um 2,18 Prozent.  Foto: Andreas Gebert dpa (zu dpa 40947 am 12.03.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
21 Millionen Rentnerinnen und Rentner bekommen 2023 voraussichtlich mehr Rente.

In Zeiten von Inflation und explodierenden Preisen sind gute Nachrichten rar. Doch eine davon gibt es jetzt für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner – sie bekommen 2023 voraussichtlich mehr Rente.
In Westdeutschland sollen die Renten im Juli um rund 3,5 Prozent steigen und in Ostdeutschland um gut 4,2 Prozent. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2022 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet. Das gleicht zwar die aktuelle Inflation nicht komplett aus, mildert aber für den ein oder anderen die Lage etwas ab.
Wir zeigen Ihnen in der übersichtlichen Tabelle, wie viel mehr Rente für Sie drin ist.

Schon in diesem Jahr gab es eine Rentenerhöhung von bis zu 6,12 Prozent

Ein Beispiel: Bei einer Rente von 1.000 Euro bedeutet die geschätzte Anpassung ein Plus von rund 35 Euro im Westen und 42 Euro im Osten.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nannte die prognostizierte Erhöhung in der „Bild am Sonntag“ „spürbar“. Die Schätzung für das kommende Jahr liegt allerdings unter dem Niveau der Erhöhung, von der die Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Im Westen stiegen die Renten im Sommer um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Die Daten für 2023 sind vorläufig, Klarheit gibt es erst im kommenden Frühjahr.

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Die Rentenerhöhungen in der Übersicht

Das bedeutet die Rentenerhöhung für Ihre Rente
Höhe der RenteWestdeutschlandOstdeutschland

500 Euro

+ 17,50 Euro

+ 21 Euro

700 Euro

+ 24,50 Euro+ 29,40 Euro

900 Euro

+ 31.50 Euro+ 37,80 Euro

1000 Euro

+ 35 Euro+ 42 Euro

1100 Euro

+ 38,50 Euro+ 46,20 Euro

1300 Euro

+ 45,50 Euro+ 54,60 Euro

1500 Euro

+ 52,50 Euro+ 63 Euro

1700 Euro

+ 59,50 Euro+ 71,40 Euro

1900 Euro

+ 66,50 Euro+ 79,80 Euro

2000 Euro

+ 77 Euro+ 92,40 Euro
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Prognosen für die kommenden Jahre: Bis 2036 sollen Renten um knapp 43 Prozent steigen

Dem Bericht zufolge sollen die Renten bis zum Jahr 2036 um insgesamt knapp 43 Prozent steigen. Dies entspreche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr, hieß es. Das Rentenniveau, das derzeit bei rund 48,1 Prozent liegt, bleibt den Angaben nach auch bis zum Jahr 2024 knapp oberhalb von 48 Prozent. Es drückt das Verhältnis der Rente zu den Löhnen und somit die Absicherungskraft der Rente für die Rentnerinnen und Rentner aus. Gesetzlich ist ein Absinken des Niveaus unter 48 Prozent bis 2025 ausgeschlossen. Heil bekräftige in der „Bild am Sonntag“, dass eine weitere Rentenreform geplant sei: „Als nächstes kümmern wir uns darum, das Rentenniveau dauerhaft stabil zu halten, deutlich über 2026 hinaus.“

Grundlagen der Schätzung

Die Berechnungen bis 2027 stützen sich auf die aktuellen Wirtschaftsannahmen der Bundesregierung vom 12. Oktober. Die hatte ihre Prognosen zur Konjunktur deutlich heruntergeschraubt und etwa für das kommende Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,4 Prozent projiziert. Die Ergebnisse der Steuerschätzung, die am 27. Oktober veröffentlicht worden waren, seien ebenfalls in den Schätzungen zur Rente berücksichtigt worden, heißt es.

Entwicklung der Beitragssätze

Der Beitragssatz soll nach der vorläufigen Berechnung bis 2026 beim aktuellen Wert von 18,6 Prozent stabil bleiben. Minister Heil sagte laut Zeitung, es sei - entgegen vieler Prognosen - gelungen, den Beitragssatz länger als erwartet stabil zu halten. Es sei gerade in der aktuellen Kostenkrise eine gute Nachricht, „dass sich arbeitende Menschen darauf verlassen können, dass der Beitragssatz nicht steigt“.

Bei der Rentenreform werde man auch auf die Beitragsentwicklung achten. Der Beitragssatz ist der Anteil am monatlichen Bruttolohn, der für die Rentenversicherung vorgesehen ist. Er wird jeweils zur Hälfte vom Arbeitgeber und -nehmer gezahlt.

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Verbände kritisieren: "Anstieg der Inflation muss sich auch bei der Anpassung Rente niederschlagen"

Nach Einschätzung des Deutschen Gewerkschaftsbunds kommen die Erhöhungen angesichts der Inflation zu spät. „Die Renten folgen den Löhnen immer mehr als ein Jahr verzögert; deshalb reicht es bei plötzlichen Preisanstiegen und folgenden stärkeren Lohnerhöhungen eben nicht, wenn die Renten zum Juli 2023 oder gar erst 2024 deutlich steigen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel.

Kritik äußerte auch der Sozialverband Deutschland: „Der Anstieg der Inflation muss sich auch bei der Anpassung Rente niederschlagen“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier. Die jetzt geplante Anpassung sei deshalb viel zu niedrig angesetzt und reiche nicht aus. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise in Deutschland vorläufigen amtlichen Angaben zufolge um 10,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist der höchste Wert seit etwa 70 Jahren. (dpa/eku)

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