Mädchen verschwand 2015 bei FamilienausflugNeue Hoffnung für Eltern von vermisster Inga (5): Ermittler rollen den Fall neu auf
Seit acht Jahren fehlt von Inga (5) jede Spur.
Jetzt gibt es neue Hoffnung für die Eltern des Mädchens, das damals bei einem Ausflug verschwand: Eine neues Polizeiteam wertet noch einmal rund 40.000 Seiten Aktenmaterial aus. Doch Ingas Familie äußert sich auch kritisch zu den bisherigen Ermittlungen. Sind die Experten wirklich allen Hinweisen nachgegangen?
Cold Case Wald soll 2.200 Spuren erneut nachgehen
„Als ich mir die Akten durchgelesen habe, sind mir ein paar Sachen aufgefallen, wo ich sage: Da hätte man vielleicht noch mal genauer hingucken können“, sagt Ingas Vater Jens-Uwe Gehricke. Bereits vor einigen Monaten hatte er im RTL-Interview die Polizeiarbeit kritisiert: „Da sind viele Fragezeichen bei den Ermittlungen, die noch nicht beantwortet wurden.“
Cold Case Wald heißt die Gruppe, die sich nun durch Berge von Akten wühlen will. Die Polizei Stendal hat die Unterlagen an acht Beamte in Halle übergeben: Dies hatte ein Innenausschuss, dem Ingas Eltern beiwohnten, entschieden. Nun hat sich Ingas Familie zum ersten Mal mit den Anwälten und dem neuen Team getroffen. Victoria und Uwe Gehricke hoffen, dass die Ermittler allen 2.200 Spuren noch mal einmal genau nachgehen.
Ermittler wollen neues Foto von vermisster Inga Gehricke erstellen
Aber was will das neue Team anders machen? Die Experten in Halle benutzten „ein Computerprogramm, um gerade solche Fehler zu vermeiden, dass man bestimmte Spuren vergisst“, erläutert Steffen Tzschoppe, Anwalt der Familie. „Oder bei Schreibfehlern: Wenn man den Namen unterschiedlich schreibt, verliert sich vielleicht die Spur. Solche Computerprogramme sind dazu in der Lage, das mit künstlicher Intelligenz schon ein bisschen besser abzufiltern.“
Zudem will die Untersuchungsgruppe ein neues Foto erstellen. Darauf soll Inga so zu sehen sein, wie sie heute aussehen könnte.
Inga Gehricke verschwand beim Spielen im Wald bei Stendal
Inga Gehricke, das blonde Mädchen mit der großen Zahnlücke, verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Familienausflug. Sie ging in einem Wald bei Stendal (Sachsen-Anhalt) spielen und kehrte nicht zurück. Eine aufwändige Suche in dem gut 3.500 Hektar großen Gebiet begann, die Ermittler setzten Hubschrauber und besonders sensible Suchhunde ein. Der Fall war Thema in TV-Sendungen, mögliche Verbindungen zu anderen Fällen wurden geprüft.
Auch Christian B., der verdächtigt wird, Madeleine McCann entführt und getötet zu haben, taucht in den Akten auf: Er lebte zum Zeitpunkt von Ingas verschwinden nur rund 100 Kilometer entfernt.