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Vermisste Personen
Ungefähr 12 000 Menschen gelten in Deutschland als vermisste Personen. Die Polizei legt bestimmte Kriterien fest, wann jemand als vermisst gilt.

Für das Verständnis, wann Menschen als vermisste Personen gelten, ist eine Abgrenzung sehr wichtig. Man unterscheidet vermisste Personen von verschollenen Personen. Dies sind zum Beispiel Soldaten, die schon vor langer Zeit in Kriegsgefangenschaft gerieten. Vermisste Personen beschreibt als Begriff Menschen, die aus polizeilicher Sicht als vermisst gelten. Erhält eine Person einen solchen Status, wird eine Fahndung eingeleitet.
Wann leitet die Polizei Maßnahmen ein, wenn es um vermisste Personen geht?
Ein weitverbreitetes Missverständnis liegt darin, dass die Polizei erst 24 Stunden nach einer Vermisstenmeldung aktiv wird. Die Polizei fahndet, sobald eine Vermisstenanzeige aufgegeben wurde und diese Kriterien erfüllt werden: Eine Person muss ihren gewohnten Lebenskreis verlassen haben. Der derzeitige Aufenthaltsort ist unbekannt. Es besteht eine glaubhaft anzunehmende Gefahr für Leib und Leben. Solche begründeten Gefahren können vorliegen, wenn der Vermisste zum Beispiel bedroht wurde, in einem Altenheim ein Demenzkranker abgängig ist oder jemand Selbstmordabsichten geäußert hat.Andere Voraussetzungen gelten bei vermissten Kindern: Rechtlich dürfen Minderjährige bis zu 18 Jahren ihren Aufenthaltsort nicht selbst bestimmen. Es wird immer von einer Gefahr für Leib und Leben ausgegangen. Im Unterschied zu Erwachsenen werden sie in staatliche Obhut genommen, sobald sie gefunden werden. Erwachsene haben das Recht, dass zum Beispiel Angehörige keine Information über ihren Aufenthaltsort erhalten.