Keine Hinweise auf Christian B. als Täter?

Vermisst seit 2015: Ingas Mutter macht den Ermittlern schwere Vorwürfe

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Christian B. wird verdächtigt, Madeleine McCann 2007 in Portugal entführt und ermordet zu haben. Doch der Name des 43-Jährigen taucht auch in der Ermittlungsakte im Fall der vermissten Inga auf. Die Fünfjährige verschwand bei einem Familienausflug 2015 in Sachsen-Anhalt. Hat der Mann möglicherweise auch mit diesem Verschwinden eines kleinen Mädchens etwas zu tun? Ingas Mutter, die sich bisher kaum in der Öffentlichkeit geäußert hat, hat der Zeitung „Volksstimme“ ein Interview gegeben. Darin macht sie den Ermittlern, die nach ihrer Tochter suchen, schwere Vorwürfe.

Victoria Gehricke macht sich Sorgen, dass die Polizei zu wenig tut

Als bekannt wurde, dass Christian B. im Fall Maddie als Verdächtiger gilt, schauten sich die Ermittler im Fall Inga ebenfalls die Akten noch mal an. Bereits wenige Tage später hieß es dann aber von der Staatsanwaltschaft Stendal, man habe keine Hinweise auf einen Zusammenhang gefunden. Ingas Mutter reicht das nicht. „Besonders ärgert mich, dass offensichtlich gar kein Interesse besteht, nach möglichen Zusammenhängen zu suchen“, sagte Victoria Gehricke der „Volksstimme“. Anders könne sie nicht erklären, dass die Überprüfung bereits nach wenigen Tagen abgeschlossen war.

Sie meint, die Ermittler sollten der Sache weiter nachgehen, denn die Fälle von Maddie und Inga seien sehr ähnlich – auch wenn sie das am liebsten nicht wahrhaben wolle. Denn dann bestünde die Gefahr, dass auch ihre Tochter ermordet wurde. Das nehmen die Ermittler nämlich im Fall Maddie an. Ähnlich wie die McCanns hofft Gehricke weiterhin, dass Inga lebend gefunden wird.

"Vielleicht die letzte Chance, den Fall doch noch aufzuarbeiten“

Die Mutter will nun, dass sich unvoreingenommene Ermittler den Fall noch einmal genauer anschauen. Sie hofft, dass die Aufmerksamkeit, die durch den Verdacht im Fall Maddie entstanden ist, nun auch helfen könnte, zu klären, was mit Inga passiert ist. Vielleich meldet sich ja doch noch ein Hinweisgeber mit einem Detail bei der Polizei, sodass das Rätsel gelöst werden kann.

Die Anwältin von Ingas Mutter forderte bereits vergangene Woche, dass der Fall von anderen Ermittlern übernommen werden sollte. „Es ist vielleicht die letzte Chance, den Fall doch noch aufzuarbeiten“, sagte Petra Küllmei in einem Interview mit der Zeitung. Ähnliches hatte auch der Anwalt von Ingas Vater in einem RTL-Interview gesagt. Auch er ist der Meinung, dass es bei den Ermittlungen zu schweren Versäumnissen kam und dass der Verantwortliche für Ingas Verschwinden längst hätte gefunden werden können. Im Video erzählt er, wie es Ingas Vater mit der schwierigen Situation geht.

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Ingas Eltern ließen sich nach ihrem Verschwinden scheiden

Die Ehe von Ingas Eltern zerbrach nach dem Verschwinden der Fünfjährigen, wie die Mutter in dem Zeitungsinterview erzählte. „Ingas Verschwinden war für uns als Familie eine so kolossale Krise, dass es uns nicht gelang, so weiter zu leben wie bisher“, sagte Victoria Gehricke. Sie hofft nach fünf Jahren der Ungewissheit vor allem auf Aufklärung. Wie Maddies Eltern 13 Jahre durchgestanden haben, ohne zu wissen, was mit ihrem Kind passiert ist, kann sie sich kaum vorstellen.

TVNOW-Doku zum Fall Maddie McCann

Maddie McCann verschwand 2007 aus einem Ferienappartement in Praia da Luz. Bis heute ist unklar, was mit der damals Dreijährigen passiert sein könnte. Erst als die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend bekanntgab, dass Christian B. unter Verdacht steht, das Mädchen damals entfürt und ermordet zu haben, kam wieder Bewegung in den Fall.

Maddies Eltern, die zwischendurch sogar selbst ins Visier der Ermittler gerieten, haben 13 Jahre lang gebangt und gehofft, dass ihr Kind noch am Leben sein könnte. Hat die Polizei diesmal endlich den richtigen Tatverdächtigen? Lässt sich der Fall jetzt endlich aufklären? Mehr dazu sehen Sie in der TVNOW-Doku "Der Fall Maddie – haben sie endlich den Richtigen?".