Augenzeugen über Weihnachtsmarkt-Horror in Magdeburg„Neben mir lag jetzt die ganze Zeit ein Toter”
„Man geht einfach nur auf den Weihnachtsmarkt und dann passiert so was.“
Jana Rösler steht unter Schock. Immer wieder bricht ihre Stimme, während sie erzählt, was sie auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg erlebt hat. „Wir standen nur ein paar Meter weit weg“, erinnert sie sich.
Augenzeugin leistet nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg erste Hilfe
Plötzlich sei etwas durch die Leute geschossen gekommen – so schnell, dass sie kaum sehen konnten, was es war. „Die Leute sind zur Seite gefallen, keine wusste, wo es herkam“, berichtet die Augenzeugin. „So schnell konnte man gar nicht gucken.“
Überall hätten plötzlich Menschen am Boden gelegen. „Ich hatte einen im Arm, der hatte einen offenen Bruch“, erzählt die Frau. Ein Kind habe reanimiert werden müssen. Neben ihr habe ein Toter gelegen. „Das kann man sich nicht vorstellen“, sagt sie.
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Viele Weihnachtsmarktbesucher kommen heute nicht nach Hause
„Es war sehr chaotisch“, meint auch ihr Partner Robert Spill, mit dem sie den Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt verbringen wollte. „Die, die rennen konnten, sind gerannt“, erinnert sich Spill. „Das ist auch so unwirklich.“ Er habe sich um eine verletzte Frau gekümmert. „Die hat nur gefragt: Was ist eigentlich passiert?“
„Das ist schon schlimm, so was mitanzusehen“, sagt Jana Rösler. Es hätte auch sie treffen können. Wäre das Auto ein paar Meter weiter links gefahren oder hätte sie zufällig woanders gestanden, dann hätte auch sie dort liegen können. „Ich bin froh, dass unsere Kinder nicht dabei waren heute“, sagt sie. Denn viele andere kämen heute nicht mehr nach Hause.
Polizei nimmt Todesfahrer nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt fest
Ein 50 Jahre alter Arzt aus Saudi-Arabien soll am Steuer des Autos gesessen haben, das am Abend des 20. Dezember in den gut besuchten Weihnachtsmarkt in der Magdeburger Innenstadt raste. Aus einem besinnlichen Start ins vierte Adventswochenende wurde schlagartig ein Albtraum. Der Tatverdächtige wurde kurz nach der Todesfahrt festgenommen. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. (jgr)