Öko-Test untersucht 32 SäfteWelcher Apfelsaft verspricht ungetrübten Genuss? Öko-Test klärt auf!

Das war kein gutes Jahr für Äpfel!
2024 war die Ernte weit unterdurchschnittlich, auch der Saft wird dadurch teurer werden, schreibt Öko-Test. Immerhin lohnt sich der Kauf in den meisten Fällen – nur zwei Marken können wegen Schadstoffen nicht überzeugen.

Laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamts kämpfen deutsche Obstbaubetriebe 2024 mit einer weit unterdurchschnittlichen Apfelernte: 22 Prozent weniger Äpfel als im Vorjahr, 26,3 Prozent weniger als im Mittel der vergangenen zehn Jahre. Die Preise für die Früchte werden spürbar steigen, so die Einschätzung von Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Fruchtsaft-Industrie – und damit auch die für Saft.

Ungeachtet solcher Prognosen hat Öko-Test 32 naturtrübe Apfelsäfte untersucht, 16 davon in Bio-Qualität. Die Preise bewegen sich zwischen 99 Cent und 3,99 Euro pro Liter. Wichtiges Auswahlkriterium: Es durften ausschließlich Direktsäfte sein, Mischungen mit Konzentrat fielen aus der Testung raus.

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So viel Zucker steckt in Apfelsaft

Was viele unterschätzen: Mit einem natürlichen Zuckergehalt von zehn bis zwölf Prozent kann es Apfelsaft in aller Regel mit dem von Cola aufnehmen. Das fördert Karies und bei übermäßigem Konsum Übergewicht. Auch von den Ballaststoffen des Apfels ist im Saft nicht mehr viel drin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb auch, einen Teil Apfelsaft mit drei Teilen Wasser zu verdünnen.

Einige wertvolle Nährstoffe überleben die Pressung der Frucht aber zumindest teilweise. Allen voran die Polyphenole, von denen ein trüber Apfelsaft mehr enthält als ein klarer. Diese zeigten in Studien eine vorbeugende Wirkung gegen zahlreiche Zivilisationskrankheiten.

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Schimmelpilzgift im Test-Schlusslicht

Knapp die Hälfte der naturtrüben Apfelsäfte schneidet bei der Untersuchung mit der Bestnote „sehr gut” ab, wobei Bio-Ware deutlich besser wegkommt. Pestizide finden sich dort nicht mal in Spuren – im Gegensatz zu fast allen konventionellen Produkten, die ein oder mehrere Pflanzenschutzmittel enthalten. Wenn auch das nur in so geringen Mengen, dass Öko-Test sie als Spuren einordnet und nicht abwertet.

In drei Produkten, darunter der Rewe Beste Wahl Direktsaft Apfel naturtrüb („befriedigend”), findet das beauftragte Labor allerdings Acetamiprid, wofür es einen Note Abzug gibt. Das Insektizid kann das Nervensystem von Bienen schaden, weshalb es in den Augen von Öko-Test besonders bedenklich ist.

Im Eos Bio Apfelsaft naturtrüb kann das Schimmelpilzgift Patulin nachgewiesen werden. Es ist als erbgutverändernd eingestuft, gilt als Nervengift und kann zu Verdauungsstörungen wie Erbrechen und Magenschleimhautentzündungen mit Blutungen führen. In dem Produkt wird der EU-Grenzwert bereits zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft, weshalb das Ergebnis auf „Ausreichend” abgewertet wurde. Damit ist der Eos-Saft zusammen mit einem weiteren das Test-Schlusslicht.

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Günstige Bio-Eigenmarken sind „sehr gut”

Zum Glück gibt es aber insgesamt 15 „sehr gute” Säfte, bei denen der Genuss ungetrübt ist. Dazu gehören zum Beispiel der BioBio Apfel Direktsaft naturtrüb, Naturland von Netto, der dm Bio Apfelsaft naturtrüb, Naturland und der Naturgut Bio Apfelsaft von Penny. Alle Säfte wurden für „sehr gut” befunden und gehören mit 1,35 Euro pro Liter zu den günstigsten im Test.

Alle Ergebnisse findet ihr auf ökotest.de. (xwi/rka)