Noch mehr Ärger für Süßwarenhersteller

Wegen Salmonellen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ferrero

Kurz vor Ostern ist der italienische Süßwarenhersteller Ferrero mächtig ins Schleudern geraten. Der Salmonellen-Skandal weitet sich immer weiter aus. Nun ermittelt die belgische Staatsanwaltschaft gegen das Unternehmen.

Produktionslizenz entzogen

Der Süßwarengigant musste vergangene Woche eine Fabrik in Arlon (Belgien) auf Behördenanweisung schließen. In ganz Europa waren Salmonellen-Fälle mit den Süßigkeiten der bekannten Marken in Verbindung gebracht worden.

Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca (Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette) hatte Ferrero am Freitag die Produktionslizenz für das Werk vorübergehend entzogen, bis alle Regeln und Anforderungen der Lebensmittelsicherheit erfüllt seien. Zusätzlich wurden alle „Kinder“-Schokoladenprodukte zurückgezogen, die in Arlon produziert wurden.

Gefährlich für Säuglinge

Ferrero ist das Problem nicht erst seit kurzem bekannt: Bereits am 15. Dezember waren in dem Werk erstmalig Salmonellen entdeckt worden. Sie konnten an einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks nachgewiesen werden. Die bereit fertiggestellten Produkte aus diesen Tanks wurden zurückgehalten, die Filter ausgetauscht und die Kontrolle der unfertigen und fertigen Produkte gesteigert worden.

Salmonellen sind Bakterien, die häufig Durchfallerkrankungen auslösen. Infiziert sich jemand mit Salmonellen, muss dies gemeldet werden. In Deutschland ist schätzungsweise jeder fünfte Mensch Salmonellenträger. Gefährdet sind insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen, HIV-Patienten und immungeschwächte Patienten. Bei ihnen können Salmonellen zu schweren Erkrankungen (Allgemeininfektionen) führen. (dpa/eon)