Reha statt EinschläferungRettung in letzter Sekunde! Diese Hunde standen auf der Todesliste
Sie alle sollten sterben! Das trifft so ziemlich auf jeden Hund und auf jedes Perd zu, die auf dem Gnadenhof „Argenhof“ leben. Das Team hat sich auf die Wiedereingliederung verhaltensauffälliger Tiere spezialisiert und erzielt mit seiner Arbeit wunderbare Ergebnisse. Wir haben uns diese einzigartige Einrichtung angesehen.
Zurück in ein angstfreies Leben

„Cooper war überfordert, es gab zu viele Missverständnisse mit seiner Familie“, erzählt mir Hundetrainerin Carmen Weise, als sie sich mit dem zweijährigen Cockapoo-Mischling beschäftigt. Er war ein Wunschhund, und seine Familie hat wirklich alles für ihn getan. Doch offensichtlich war der aufgeweckte Mischling als Welpe überfordert. Er sollte zu schnell zu viel lernen, und das ging sprichwörtlich nach hinten los.
Es gab zum Teil schwere Beißvorfälle, und als die Familie keinen Ausweg mehr sah, sollte der Hund eingeschläfert werden. „Das war ein Tag, bevor Cooper zu uns kam“, erzählt Weise im Interview. Bereits nach wenigen Wochen ist aus Cooper ein ganz anderer Hund geworden. Er läuft über Hindernisse, springt durch den Schnee und gibt seiner Bezugsperson Carmen Küsschen. Hier darf er einfach nur Hund sein und wird auch bei der täglichen Beschäftigung nicht unter Druck gesetzt. Das sei für traumatisierte Hunde extrem wichtig.
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Ein sicheres Zuhause für kleine und große Tiere

Mehr als 180 Tiere leben auf dem rund 7,5 Hektar großen Hof unweit des Bodensees. Die beeindruckende Arbeit des Argenhof-Teams und die Versorgung der Tiere werden ausschließlich über Spenden finanziert. Schwerpunkt der Arbeit ist die Rehabilitation verhaltensauffälliger Hund und auch Pferde. Jedes der Tiere hat Bezugspersonen, die täglich für sie da sind und sie liebevoll mit Beschäftigung und Schmuseeinheiten zurück in ein angstfreies Leben holen. Auch Rottweiler Domino hat wieder Vertrauen in Menschen gefasst und kommt mich während unserer Dreharbeiten begrüßen. Mit seinem treuesten Hundeblick legt er seine Pfote an den Zaun, denn rein in die Gehege dürfen wir bei unseren Filmaufnahmen nicht. Auch Domino stand aufgrund schwerer Beißvorfälle bereits auf der Todesliste.
Ein zweiter, umfangreicher Bereich des Argenhofs ist die Flaschenkinderaufzucht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nämlich auch auf die Intensivbetreuung von Tierkindern spezialisiert, die etwa bei ihrer Geburt die Mutter verloren haben. Einige Tiere können nach ihrer Wiedereingliederung vermittelt werden. „Wenn das aber nicht möglich ist, kann jedes Tier bis zum seinem Lebensende auf dem Hof wohnen bleiben“, erzählt die erste Vorsitzende des Argenhofs, Christiane Rohn. „Unser Team versucht dann, seine Familie bestmöglich zu ersetzen.“ Wie wunderbar das funktiniert, das seht ihr im Video.
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