Pullis, Bewegung oder ganz viel Wärme?Wie ihr eure Haustiere bei Kälte schützt
Ganz schön kalt da draußen – auch für unsere Haustiere!
Die meisten Tiere sind auf den kalten Winter gut vorbereitet. Die Natur hat ihnen bereits viele Eigenschaften mitgegeben, mit denen sie auf den Frost bestens eingestellt sind. Allerdings gibt es ein paar wichtige Kleinigkeiten zu beachten, damit Haustiere wie Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen und auch Fische den Winter gesund überstehen.
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Hunde brauchen im Winter viel Bewegung - und manche einen Hundemantel
Hunde sind längst nicht solche Stubenhocker wie wir. Im Gegenteil: Sie lieben es, durch die freie Wildbahn zu toben. Mit ihrem Fell sind sie meist bestens gerüstet für Kälte und Frost. Wer einen Hund ohne oder mit nur sehr kurzem Fell beziehungsweise wenig Unterwolle hat, bekommt im Tierhandel spezielle Hundepullover* 🛒 oder auch Hundejacken* zum Drüberziehen.
Die Kleidung sollte den Rumpf bedecken, eng anliegen und aus einem angenehmen, warmen und möglichst auch wasserabweisenden Material bestehen. Dem Tierschutzbund zufolge ist diese Art der Schutzkleidung aber eher etwas für kranke oder schwache Tiere - oder eben Hunde mit extrem wenig und kurzem Fell.
Gesunde Hunde frieren in der Regel erst dann richtig, wenn sie sich nicht mehr bewegen können. Gerade im Winter sollten Frauchen und Herrchen ein Einsehen haben und den Hund richtig laufen lassen. Umhertollen, Suchspiele im Schnee und Bällchen apportieren sind nur einige Dinge, die Hund und auch Mensch warmhalten. Wenn sich der Hund länger hinsetzt, steigt die Gefahr von Blasen- und Nierenentzündungen. Deshalb solltet ihr euren Hund im Winter auch nicht irgendwo anbinden, um etwas zu erledigen.
Zittert der Hund draußen, sollte der Spaziergang sofort abgebrochen werden. Grundsätzlich: Bei sehr niedrigen Temperaturen sollten Hunde lieber mehrmals täglich kurz ausgeführt werden, als einen langen Spaziergang zu machen.
Lese-Tipp: Was außer Kälte sonst noch Gründe dafür sein können, dass Ihr Hund plötzlich zittert
Darauf müssen Hundehalter bei kaltem Wasser, Glatteis und Schnee achten
Wenn der Hund im Winter gerne ein Bad in einer Pfütze oder einem Weiher nimmt, sollte er im Freien in Bewegung bleiben. Sonst droht eine Unterkühlung, die wie beim Menschen lebensgefährlich sein kann. Vorsicht auch bei Glatteis: Wenn die Straßen glatt sind, dann können auch Hunde schnell ausrutschen und sich verletzen.
Im Schnee zu schnüffeln macht Hunden viel Spaß. Aber ihr solltet darauf achten, dass euer Hund ihn nicht frisst. Die Kälte und die möglicherweise im Schnee enthaltenen Erreger, Schadstoffe oder Streusalz können zu Erbrechen und Durchfall bis hin zur sogenannten Schneegastritis, einer akuten Magenschleimhautentzündung, führen.
Pfotenpflege im Winter: Schutz vor Eis und Streusalz
Längeres Fell zwischen den Zehen solltet ihr mit einer speziellen Fellschere kürzen, damit sich dort kein Schnee und Eis festsetzt. Dies kann zu harten Kügelchen verklumpen und für den Hund schmerzhaft werden oder die Pfote verletzen.
Die Pfotenballen, auf denen die Hunde laufen, werden durch die Winterkälte besonders beansprucht. Wie bei Menschen an Händen und Füßen kann auch hier die Haut spröde und rissig werden. Damit sich der Hund die Pfoten nicht wundläuft, solltet ihr sie vor dem Spaziergang mit einem Pfotenbalsam einreiben. Die Fettschicht schützt die Haut der Ballen und hält sie geschmeidig. Trotzdem solltet ihr darauf achten, dass euer Hund Wege umgeht, auf denen viel Streusalz liegt. Das Salz ist nämlich sehr aggressiv und brennt an den eh schon stark strapazierten Pfotenballen.

Nach einem Winterspaziergang die Pfoten reinigen
Nach dem Spaziergehen solltet ihr euren Hund säubern. Deponiert am Hauseingang ein Handtuch, das vielleicht sogar auf einer Heizung angewärmt wurde. Damit könnt ihr euren Hund wohnungsfreundlich trocknen und säubern. Außerdem genießen es die meisten Hunde mit einem Frottee-Tuch abgerubbelt zu werden – das ist wie eine kleine Massage.
Die Hundepfoten wascht ihr am besten mit lauwarmem Wasser ab, um Schneematsch oder Eisklumpen sowie Streusalzrückstände zu entfernen. Denn sonst leidet nicht nur die Haut – auch das Ablecken der salzigen Pfoten ist nicht gerade gesund für den Hund. Anschließend ebenfalls gründlich trocknen. Nach dem Säubern könnt ihr wieder einen Pfotenbalsam verwenden.
Auf Shampoo solltet ihr bei der Hunde-Dusche im Winter verzichten. So bleibt der natürliche Schutzfilm des Fells erhalten. Generell solltet ihr euren Hund nicht zu häufig duschen und einshampoonieren. Meistens reicht das Abbrausen mit warmen, klaren Wasser vollkommen aus.
Mehr Energie im Winter?
Eine spezielle Winterernährung für Hunde gibt es nicht. Entgegen aller Gerüchte verbrauchen Hunde nicht mehr Energie als in den anderen Jahreszeiten. Ihr braucht eurem Hund also nicht mehr Futter geben – das führt nur zu Übergewicht. Zudem brauchen weder Hunde noch Katzen in der Regel im Winter zusätzliche Vitamine, auch keine Grippeimpfungen.
Katzen haben im Winter ein dickeres Fell

Wenn ihr eure Katzen im Sommer vor die Tür lasst, dann braucht sie auch in der kalten Jahreszeit ihren Auslauf. Katzen haben von Natur aus ein dickes Fell, das ist im Winter meistens dicker als im Sommer. Die Tiere sind bei niedrigen Temperaturen dann besser geschützt. Die Katze den ganzen Tag draußen auszusperren ist nicht günstig, weil die Tiere selber entscheiden wollen, wie lange sie draußen bleiben. Wenn sie frieren, kommen sie von selbst wieder rein. Es ist wichtig, für die Katze einen offenen Zugang nach draußen zu schaffen, zum Beispiel durch eine Katzenklappe in der Tür.
Wer in einer Mietwohnung ohne Garten oder Balkon lebt, dessen Katze ist für gewöhnlich kaum draußen. Sie erkältet sich leichter und ist auf nasskalte Witterung wenig vorbereitet. Wenn man sie mit nach draußen nimmt, sollte ihr Aufenthalt kürzer ausfallen. Oder man packt das Tier in einen Pullover für Katzen*.
Katzen sind übrigens nicht gefeit gegen ganz normalen Schnupfen, wie wir Menschen ihn auch bekommen. Gegen den sogenannten Katzenschnupfen können die Schnurrer aber geimpft werden.
Kaninchen brauchen es gemütlich

Kaninchen kann man im Winter durchaus draußen lassen, wenn die Temperaturen nicht unter null Grad sind. Aber auf keinen Fall im Käfig, da wird es viel zu kalt. Sie brauchen einen geschützten Stall mit viel trockenem Stroh, eine Art Mini-Haus. Allerdings ist es wichtig, dass der Boden und Innenraum nicht feucht werden.
Die Tiere sollten aber bereits seit Sommer oder Anfang Herbst draußen leben, gesund sein und mindestens einen Partner zum Warmkuscheln haben. Das ist wichtig. Der Stall sollte nicht zugig und am besten mit Stroh ausgepolstert sein.
Gerade im Winter ist Bewegung auch wichtig, um den Kreislauf in Schwung zu halten. Ein Auslaufgehege* ist für Kaninchen ebenfalls sinnvoll, so können sich die Tiere ausreichend bewegen. Auf eine regelmäßige Wasserzufuhr zum Trinken achten. Achtung: Wasserbehälter frieren im Winter oft ein.
Fische fallen in Winterstarre

Haltet ihr Fische in einem Außenteich, dann aufgepasst! Bei Kälte senken sie ihren Stoffwechsel ab – das spart ihnen viel Energie. Der Sauerstoff, der sich am Grund des Wassers angereichert hat, reicht aus, um zu überleben. Bei eisigen Temperaturen fallen Fische in eine energiesparende Winterstarre, dann bewegen sie sich so gut wie gar nicht und essen auch nichts.
Der Teich sollte aber natürlich nicht zufrieren. Im Zweifel erkundigt euch in der Zoohandlung, bis zu wie viel Grad Wassertemperatur die Fische lebensfähig sind.
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