Noch immer keine Spur von 10-Jährigem in Panama

Verzweifelte Suche nach entführtem Jungen: Mutter lässt sich Raphael-Tattoo stechen

von Sebastian Stöckmann und Klaus Felder

Die Ermittler lassen nichts unversucht, um den zehnjährigen Raphael in Panama zu finden. Doch der Junge, der vermutlich von seinem Vater Koen V. entführt wurde, bleibt verschwunden. Raphaels Mutter und Stiefvater sind in das mittelamerikanische Land gereist, um die Behörden zu unterstützen. Jetzt haben sich Melanie und Andreas Brandauer ein Raphael-Tattoo stechen lassen.

Mutter hatte Tattoo-Idee schon vor einem Jahr

Panama Raphael Tattoo
Das Raffael-Tattoo am Arm seiner Mutter Melanie Brandauer.
RTL

Die Mutter trägt den Schriftzug "Raphael" am Unterarm, ihr Mann ein Tattoo mit Vor- und Nachnamen des Jungen am Oberarm. "Ich hatte schon vor ungefähr einem Jahr die Idee zu dem Tattoo", sagt Raphaels Mutter. "Aber hier hat das noch mal eine andere Bedeutung. Ich trage Raphael immer im Herzen. Aber jetzt seinen Namen am Körper zu sehen und an ihn zu denken – ich kann es nicht beschreiben. Das Einzige, was uns jetzt noch fehlt, ist Raphael."

Koen V. brachte Raphael nicht zurück

Der gebürtige Belgier Koen V. hatte den Zehnjährigen nicht wie vereinbart am 2. Januar zu seiner Mutter zurückgebracht. Seine Familie fand einen Brief, in dem der Vater des Jungen schreibt, ihm sei alles zu viel, und er verschwinde mit Raphael. Offenbar habe er Angst gehabt, dass Raphael gegen Corona geimpft wird, erklärte Melanie Brandauer gegenüber RTL. Gegen Koen V. liegt ein internationaler Haftbefehl vor.

Die Polizei hat die Provinz Bocas del Toro bis in den Regenwald abgesucht – bislang ohne Erfolg. Wie RTL-Reporter Klaus Felder erfuhr, wird Raphaels Vater auf einer der vorgelagerten Inseln vermutet. Die Ermittler wollen jetzt jede Insel nach und nach absuchen.

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Raphaels Mutter sicher: Bin "sehr nah" an meinem Sohn

"Die Unterstützung der Behörden ist riesig", berichtet Melanie Brandauer. "Die drehen jeden Stein um, gucken wie wir hinter jeder Palme. Sie sind Tag und Nacht im Einsatz und suchen nach Raphael." Auch die deutschen Behörden unterstützten die Suche. "Das ist sehr gut angelaufen."

Melanie Brandauer ist sich sicher, "sehr nah" an ihrem Sohn zu sein. "Das gibt mir täglich die Kraft, nach Raphael zu suchen. Ich habe ihn 24 Stunden vor Augen, kann ihn nur nicht fassen. Aber der Tag wird kommen, an dem wir Raphael finden und nach Hause bringen können."

Panama: Melanie Brandauer sucht entführten Jungen mit Fotos

Koen V. habe wohl nicht damit gerechnet, dass sie so intensiv nach ihrem Sohn suche. "Ich glaube nicht, dass er das mit einkalkuliert hat", sagt Melanie Brandauer. "Für mich als Mutter gibt es keinen anderen Weg, als selbst zu kämpfen und nach Raphael zu suchen." Sie könnte "jeden Baum ausreißen", um ihrem Sohn näherzukommen. "Die Kraft habe ich, und ich werde Raphael finden." Bei der Suche benutzt Melanie Brandauer auch Fotos vom Zehnjährigen und spricht Einheimische an.

Interpol unterstützt Suche nach Raphael in Panama

Melanie und Andreas Brandauer haben 10.000 Euro Belohnung für Hinweise zu Raphaels Aufenthaltsort ausgesetzt. Interpol unterstützt die Suche nach dem Zehnjährigen vor Ort. Die Behörden wollen so den Druck auf Koen V. erhöhen und ihn dazu bringen, seinen Sohn endlich freizulassen.