Ganz Italien nimmt Abschied von ermordeter Giulia (22)Warum Tausende Menschen zur Beerdigung dieser jungen Frau kamen
Der Schock in Vigonovo sitzt noch immer tief!
Knapp einen Monat liegt die schreckliche Tat zurück: Giulia Cecchettin, eine junge Studentin aus der norditalienischen Stadt Vigonovo, wird brutal von ihrem Ex-Freund ermordet. Er wird schließlich in Deutschland verhaftet, eine riesige Debatte über die Gewalt gegen Frauen entfacht. Tausende Menschen nehmen am Dienstag ein letztes Mal Abschied von Giulia, die im Alter von nur 22 Jahren starb.
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„Sie war fröhlich und lebendig, eine Kämpferin“

Die Nachricht über den Mord der Studentin hat eine Welle der Empörung in gesamt Italien ausgelöst, tausende Menschen gehen in ganz Italien auf die Straße, um gegen Femizide zu protestieren.
Am Dienstag (05. Dezember) nehmen 1200 Menschen am Trauergottesdienst für Giulia teil, vor der Kirche verfolgen über 10.000 Menschen die Trauerfeier auf Bildschirmen. Ihre Gedenkfeier wird im staatlichen Fernsehen übertragen, sogar der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella erinnert in seiner Ansprache an die Studentin.
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„Sie war eine außergewöhnliche junge Frau. Sie war fröhlich und lebendig, eine Kämpferin“, sagt Giulias Vater, Gino Cecchettin, über seine verstorbene Tocher. In Italien gibt es jedes Jahr Dutzende Fälle von Femiziden. Gino hofft, dass der Fall seiner Tochter etwas bewegen kann: „Finden wir die Kraft, diese Tragödie so zu verwandeln, dass sich etwas ändert“.
Ex-Paar nach Streit verschwunden

Die schreckliche Tat hört sich an wie ein wahrer Krimi: Am Samstag, den 11. November, verschwinden Giulia Cecchettin und Filippo Turetta spurlos. Laut Zeugen hat das Ex-Paar einen Streit, danach fahren sie mit einem Auto weg. Giulias Familie gibt eine Vermisstenmeldung bei der Polizei auf, schnell wird die Suche bis nach Österreich ausgeweitet – denn an der Grenze in Tarvis wird das Auto zuletzt gesehen.
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Über anderthalb Jahre waren die 22-Jährige und Filippo ein Paar – und dennoch hat Giulias Vater, Gino Cecchettin, eine schreckliche Vermutung: Der 22-Jährige könnte seine Tochter umgebracht haben. Nach der Polizei in Österreich nimmt auch die Staatsanwaltschaft in Venedig die Ermittlungen auf, lange tappen die Ermittler im Dunklen.
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Filippo wird in Deutschland geschnappt und gesteht schreckliche Tat

Insgesamt eine Woche gelten Giulia und Filippo, die nach ihrer Trennung noch immer in Kontakt standen, als verschwunden. Dann die schreckliche Nachricht: In einer Schlucht unweit des Barcis-Stausees im Norden Italiens wird eine Leiche einer jungen Frau gefunden – es ist Giulia!
Mit europäischem Haftbefehl wird jetzt nach ihrem Ex-Freund gefahndet, die Suche führt bis nach Deutschland. Filippos Fluchtroute verläuft über die A9 bei Leipzig – und genau hier können ihn die deutschen Polizisten stellen. Unterwegs soll der Mann an einer Tankstelle mit einem blutigen 20-Euro-Schein bezahlt haben, dieser habe ihn überführt. Bei seiner Verhaftung gesteht Filippo Turetta seine grausame Tat. Seitdem sitzt er im Gefängnis. (hzi)