Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien: Tausende Tote und Verletzte
Dramatischer Wettlauf gegen die Zeit: Die Nacht ist erfüllt vom Schreien verschütteter Menschen
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Nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit Tausenden Toten werden weiter viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Tausende Gebäude stürzten ein, mehr als 7000 Menschen starben nach bisherigen Erkenntnissen, zudem wurden mehr 34.000 verletzt. Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Not und Verzweiflung der Opfer sind groß, die Versuche, noch Überlebende bergen zu können, werden zum Wettlauf gegen die Zeit.
Verzweifeltes Warten auf Hilfe: "Sie leben, aber niemand kommt"
Reporter berichten von erschütternden Szenen, weil es an Helfern und Material fehlt. Aufnahmen aus der Stadt Hatey im Süden der Türkei zeigen einen Anwohner, der auf einen Trümmerberg deutet, unter dem noch Überlebende sein sollen. „Sagt etwas“, ruft er laut. Eine Frauenstimme schreit: „Hilfe, Hilfe.“ Der Mann, er heißt Deniz, weint, als er in die Kamera sagt: "Sie leben, aber niemand kommt!“ Ohne Unterstützung können die Anwohner nichts ausrichten. „Wir sind fertig. Mein Gott! Sie sprechen. Hier ist niemand. Niemand. Was ist das für ein Zustand?", fragt Deniz verzweifelt.
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Ein anderer Mann berichtet: „Es gibt keine Rettungskräfte, keine Soldaten. Niemand. Dies ist ein vernachlässigter Ort.“ Er sei aus Ankara hergekommen, um zu helfen, habe eine Frau aus den Trümmern bergen können, sagt er.
Viele Straßen sind unpassierbar
Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurück, weil diese eingestürzt sind oder eine Rückkehr angesichts der vielen Nachbeben zu gefährlich wäre. Viele Straßen seien nicht passierbar, berichten Hilfsorganisationen.
Angehörige und Rettungskräfte suchen rund um die Uhr nach Verschütteten. Sein Ministerium habe rund 4.200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Verletzte und Kranke würden zunächst in Zelten medizinisch versorgt und anschließend in Krankenhäuser verlegt.
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Immer wieder neue Hoffnung durch kleine Rettungswunder
Vizepräsident Fuat Oktay, teilte mit, dass bereits 7.840 Verschüttete aus den Trümmern gerettet worden seien. Es werden weiterhin Menschen lebend geborgen.
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Video: Junge aus steinernem Gefängnis gerettet
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In Adiyaman wurde ein 12-jähriger Junge nach 21 Stunden aus den Trümmern gerettet, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Auch aus Diyarbakir und Sanliurfa wurden Menschen nach fast einem Tag und in eisigen Temperaturen lebendig aus den Trümmern gerettet.
Internationale Hilfsbereitschaft ist groß
Die internationale Hilfsbereitschaft ist groß. Griechenland schickte eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet. Israel schickte eine 150-köpfige Such- und Rettungsmannschaft. Aus Deutschland liefert das Technische Hilfswerk (THW) Notstromaggregate, Zelte und Decken.
Video: "Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit!"
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EU-Staaten wollen sich untereinander abstimmen, was am dringendsten benötigt wird und wer es bringt. Hilfszusagen kamen unter anderem auch aus Großbritannien, Indien, Pakistan, Finnland, Schweden, der Schweiz, Russland, der Ukraine sowie den USA.
Spendenaufruf: Bitte helfen Sie!
Nach der Katastrophe sind tausende Tote und Verletzte zu beklagen, viele Existenzen wurden zerstört. Betroffen sind auch viele Kinder, die nun dringend Hilfe benötigen.
Mit einer Spende kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern wie I.S.A.R. Germany unter anderem um die Bergung von Verschütteten, die medizinische Versorgung von Verletzten sowie um die Durchführung von lebenswichtigen Soforthilfe-Maßnahmen wie der Lieferung von Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln. (uvo/dpa/reuters)