Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien: Tausende Tote und Verletzte

Dramatischer Wettlauf gegen die Zeit: Die Nacht ist erfüllt vom Schreien verschütteter Menschen

Suche nach Überlebenden: Ein Wettlauf gegen die Zeit Erdbeben in der Türkei und Syrien
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Erdbeben in der Türkei und Syrien
Suche nach Überlebenden: Ein Wettlauf gegen die Zeit

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Nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet mit Tausenden Toten werden weiter viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Tausende Gebäude stürzten ein, mehr als 7000 Menschen starben nach bisherigen Erkenntnissen, zudem wurden mehr 34.000 verletzt. Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Not und Verzweiflung der Opfer sind groß, die Versuche, noch Überlebende bergen zu können, werden zum Wettlauf gegen die Zeit.

Verzweifeltes Warten auf Hilfe: "Sie leben, aber niemand kommt"

Hatey
Bilder der Verzweiflung: Während ein Mann in Hatey auf einen Trümmerhaufen zeigt, sind Hilferufe einer Verschütteten zu hören.

Reporter berichten von erschütternden Szenen, weil es an Helfern und Material fehlt. Aufnahmen aus der Stadt Hatey im Süden der Türkei zeigen einen Anwohner, der auf einen Trümmerberg deutet, unter dem noch Überlebende sein sollen. „Sagt etwas“, ruft er laut. Eine Frauenstimme schreit: „Hilfe, Hilfe.“ Der Mann, er heißt Deniz, weint, als er in die Kamera sagt: "Sie leben, aber niemand kommt!“ Ohne Unterstützung können die Anwohner nichts ausrichten. „Wir sind fertig. Mein Gott! Sie sprechen. Hier ist niemand. Niemand. Was ist das für ein Zustand?", fragt Deniz verzweifelt.

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Ein anderer Mann berichtet: „Es gibt keine Rettungskräfte, keine Soldaten. Niemand. Dies ist ein vernachlässigter Ort.“ Er sei aus Ankara hergekommen, um zu helfen, habe eine Frau aus den Trümmern bergen können, sagt er.

Viele Straßen sind unpassierbar

06.02.2023, Syrien, Harem: Zivilisten und Mitglieder des syrischen Zivilschutzes führen Such- und Rettungsmaßnahmesuchen in den Trümmern eines zerstörten Gebäudes durch. In der Türkei und in Syrien sind infolge der starken Erdbeben mindestens 2300 Me
Diese Auifnahme stammt aus dem syrischen Haram
LM sbr pat hjb, dpa, Anas Alkharboutli

Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurück, weil diese eingestürzt sind oder eine Rückkehr angesichts der vielen Nachbeben zu gefährlich wäre. Viele Straßen seien nicht passierbar, berichten Hilfsorganisationen.

Angehörige und Rettungskräfte suchen rund um die Uhr nach Verschütteten. Sein Ministerium habe rund 4.200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Verletzte und Kranke würden zunächst in Zelten medizinisch versorgt und anschließend in Krankenhäuser verlegt.

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Immer wieder neue Hoffnung durch kleine Rettungswunder

Vizepräsident Fuat Oktay, teilte mit, dass bereits 7.840 Verschüttete aus den Trümmern gerettet worden seien. Es werden weiterhin Menschen lebend geborgen.

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Video: Junge aus steinernem Gefängnis gerettet

Eingequetscht unter Trümmern nach Erdbeben Junge aus steinernem Gefängnis gerettet
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Junge aus steinernem Gefängnis gerettet
Eingequetscht unter Trümmern nach Erdbeben

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In Adiyaman wurde ein 12-jähriger Junge nach 21 Stunden aus den Trümmern gerettet, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Auch aus Diyarbakir und Sanliurfa wurden Menschen nach fast einem Tag und in eisigen Temperaturen lebendig aus den Trümmern gerettet.

Internationale Hilfsbereitschaft ist groß

06.02.2023, Schweiz, Zürich: Arbeiter verladen Hilfsgüter der Humanitären Hilfe für die erdbebengeschädigte Türkei in ein Flugzeug am Flughafen Zürich. Nach der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 30
Arbeiter verladen Hilfsgüter der Humanitären Hilfe für die erdbebengeschädigte Türkei in ein Flugzeug am Flughafen Zürich.
mbh sbr pat, dpa, Michael Buholzer

Die internationale Hilfsbereitschaft ist groß. Griechenland schickte eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet. Israel schickte eine 150-köpfige Such- und Rettungsmannschaft. Aus Deutschland liefert das Technische Hilfswerk (THW) Notstromaggregate, Zelte und Decken.

Video: "Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit!"

"Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit!" RTL-Reporter in Ankara
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RTL-Reporter in Ankara
"Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit!"

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EU-Staaten wollen sich untereinander abstimmen, was am dringendsten benötigt wird und wer es bringt. Hilfszusagen kamen unter anderem auch aus Großbritannien, Indien, Pakistan, Finnland, Schweden, der Schweiz, Russland, der Ukraine sowie den USA.

Spendenaufruf: Bitte helfen Sie!

Spendenaufruf Erdbeben
So können Sie für die Opfer des schweren Erdbebens spenden.

Nach der Katastrophe sind tausende Tote und Verletzte zu beklagen, viele Existenzen wurden zerstört. Betroffen sind auch viele Kinder, die nun dringend Hilfe benötigen.

Mit einer Spende kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern wie I.S.A.R. Germany unter anderem um die Bergung von Verschütteten, die medizinische Versorgung von Verletzten sowie um die Durchführung von lebenswichtigen Soforthilfe-Maßnahmen wie der Lieferung von Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln. (uvo/dpa/reuters)