Die Buden sind am Dienstag (11. November) verschlossen, der Glühwein kalt, die Gänge leer. Der Magdeburger Weihnachtsmarkt bleibt geschlossen. Viele Menschen sind enttäuscht:
"Wir können uns doch jetzt nicht zu Hause verkriechen und nichts mehr machen."
"Man kann keine Sicherheit gewähren. Auf keinem Markt. Wenn heute kein Auto kommt, kommt morgen vielleicht einer mit einem Messer."
Sachsen-Anhalts Landesverwaltungsamt sieht den Markt als "potenzielles Anschlagsziel". Die Poller seien zu schwach für schwere LKW. Einlasskontrollen fehlten. Die Bürgermeisterin widerspricht.
Simone Borris, Bürgermeisterin Magdeburg: "Wenn man Zugangskontrollen machen würde, Zugänge eingrenzen würde - das würde dazu führen, dass sie an den Zugängen Schlangen haben. Und damit würden sie wieder ein erhöhtes Risiko schaffen, wenn mehrere Menschen dort auf einem Haufen warten."
Nach Anschlägen in Magdeburg im vergangenen Jahr und in Berlin 2016 mit mehreren Toten gelten immer strengere Auflagen. Märkte werden massiv gesichert - wie dieser in Berlin-Lichtenberg - mit zusätzlichen Sattelaufliegern als Barriere.
Oliver Hellwig, Marktleiter: "Damit hat man noch mal trotz des Zaunes einen Safety Bereich und hier haben wir noch mal Blöcke. Fahrzeugverkehr ist eigentlich ausgeschlossen."
Doch das kostet. Kleinere Weihnachtsmärkte wie in Overath in NRW stehen auf der Kippe, weil die Sicherheitsmaßnahmen zu kostspielig sind. Dort soll der Veranstalter 17.500 Euro allein für die Sicherheit zahlen. Vielerorts dürften Glühwein und Mandeln teurer werden.
Albert Ritter, Schaustellerbund: "Tatsächlich entstandene Kosten wie in jedem anderen Gewerbe müssen wir natürlich dann auf den Endverbraucher umlegen. Aber ich glaube, jeder hat dafür Verständnis."
Magdeburg will nun mit dem Land über die Auflagen verhandeln - und um die richtige Balance ringen - zwischen Sicherheit und Weihnachtsfreude.