Erdbeben erschüttert die Türkei und Syrien

Junge Frau fleht auf Tiktok: "Ich kann nicht mehr, ich will nach Hause"

Frau steckt in der Türkei fest Erdbebeb
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Frau steckt in der Türkei fest

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Es ist ein Ausruf der Verzweiflung nach einer Nacht, die tausende Menschen in der Türkei und Syrien das Leben gekostet hat. "Ich kann nicht mehr, ich will nach Hause", fleht eine junge Frau in einem Tiktok-Video. Wegen drohender Nachbeben müssen sie und weitere Menschen auf der Straße ausharren.

Türkei: Tiktok-Userin will mit Verlobtem Hochzeitssäle in Gaziantep anschauen

Die Jugendliche, die sich in den sozialen Medien "mrsbeg" nennt, ist mit ihrem Verlobten in der türkischen Stadt Gaziantep (Südostanatolien). Dort wollen sich die beiden Hochzeitssäle anschauen, doch das schwere Beben durchkreuzt diesen Plan auf brutale Weise.

Die ersten Aufnahmen der jungen Frau stammen vom 4:30 Uhr. "Es wackelt übertrieben", kommentiert sie. "Alles gut", beruhigt eine männliche Stimme die verängstigte Jugendliche – möglicherweise ihr Verlobter. Um 9 Uhr hätten sie das erste Mal versucht, in ihre Wohnung zu kommen, berichtet mrsbeg. Aber auch um 12 Uhr waren wegen möglicher Nachbeben alle noch auf der Straße. "Wir sind die ganze Zeit hier gefangen", weint sie.

Schweres Erdbeben erschüttert Türkei und Syrien Hunderte Tote
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Hunderte Tote
Schweres Erdbeben erschüttert Türkei und Syrien

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Jugendliche nach Erdbeben in der Türkei unter Schock

Auch auf Instagram hält mrsbeg ihre Follower über die Lage in der Türkei auf dem Laufenden. "Wir stehen unter Schock und haben wirklich noch nicht realisiert, was passiert ist", schreibt sie dort. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Erdbebens. Mögen alle Verstorbenen ins Paradies kommen. Allen, die ihr Zuhause verloren haben, viel Kraft für diese Zeit."

Dass sie noch nicht in ihre Wohnung kann, sieht sie auch positiv: "Ehrlich gesagt will ich auch irgendwie nicht rein, bekomme schon Panik bei dem Gedanken."

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Über 3.000 Tote bei Erdbeben in Syrien und der Türkei

Erdbeben Türkei und Syrien
Ein Auto unter den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in der Stadt Azmarin in der nordsyrischen Provinz Idlib.
hjb, dpa, Ghaith Alsayed

Bei der Erdbeben-Katastrophe in Syrien und der Türkei sind mehr als 3.000 Menschen ums Leben gekommen. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme vom Montagabend mindestens 1.300 Menschen ums Leben. In der Türkei stieg die Zahl der Toten auf 1.762, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe war zunächst nicht absehbar, immer noch wurden zahlreiche Menschen unter Trümmern vermisst. Mehr als 15.000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt. Im Katastrophengebiet, in dem Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien Schutz gesucht haben, herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind in beiden Ländern Tausende obdachlos geworden – und das bei eisigem Wetter.

Dem türkischen Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. (bst)

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Nach der Katastrophe sind tausende Tote und Verletzte zu beklagen, viele Existenzen wurden zerstört. Betroffen sind auch viele Kinder, die nun dringend Hilfe benötigen.

Mit einer Spende kümmern wir uns gemeinsam mit unseren Partnern wie I.S.A.R. Germany unter anderem um die Bergung von Verschütteten, die medizinische Versorgung von Verletzten sowie um die Durchführung von lebenswichtigen Soforthilfe-Maßnahmen wie der Lieferung von Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln.