Die kleinen Wellen im Hafen von Puerto de la Cruz lassen kaum noch erahnen, welches Drama sich hier am Wochenende abspielt. Pedro Lopez arbeitet als Kellner in einer Bar. Er beobachtet, wie eine Monsterwelle auf die Hafenmole zurollt und mehrere Menschen ins Meer reißt.
„Ich habe die erste Welle gesehen, die mit voller Wucht gegen den Wellenbrecher prallte. Und ich war geschockt, denn das Meer war spiegelglatt. Aber als ich die zweite Welle sah, die acht Menschen mitriss, nun ja, da rannte ich zur zweiten Leiter und sprang ins Meer, ohne nachzudenken. Und ich konnte drei Menschen herausziehen."
Amateuraufnahmen zeigen den Moment, als die riesige Welle auf die Mole prallt. Eine 79-jährige Urlauberin aus den Niederlanden kommt ums Leben. An drei Orten verlieren am Samstag auf Teneriffa insgesamt drei Menschen ihr Leben durch hohe Wellen. Die Gemeindeverwaltung von Puerto de la Cruz sagt zwar, es habe Warnhinweise gegeben. Warum dennoch Menschen auf der Mole waren, ist unklar.
„Jedes Mal, wenn im Dorf eine Vorwarnung gegeben wird, wird der Zaun aufgestellt. Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht war es ein Versehen. Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich drei Leute gerettet habe. Und darüber bin ich froh."
Die Geretteten waren zwei Deutsche und ein Spanier aus dem Süden der Insel. Der kam bereits zurück nach Puerto de la Cruz, um sich persönlich bei seinem Lebensretter zu bedanken.